Berlin/Suhl. Obwohl sich Mark Hauptmann nichts vorzuwerfen habe, lege er sein Mandat nieder, um seine Familie zu schützen.

Die Bundestagsfraktion der CDU verliert den nächsten Abgeordneten. Diesmal einen Thüringer: Mark Hauptmann, der in Südthüringen seinen Wahlkreis hat und dort direkt in den Bundestag gewählt wurde, legt sein Mandat nieder.

Einem Bericht des „Spiegel“ zufolge soll sich Hauptmann in den vergangenen Jahren zum Beispiel für Aserbaidschan politisch eingesetzt haben und dafür finanzielle Gegenleistungen erhalten haben. Der 36-Jährige bestreitet die Vorwürfe. In einem Interview mit der „Welt“, das am Donnerstag veröffentlicht wurde, sagt Hauptmann, er habe auf Bitten der Krisenstäbe der Landkreise Hildburghausen und Sonneberg einen Kontakt vermittelt, woraufhin OP-Masken innerhalb von kürzester Zeit geliefert worden seien.

„Ich war weder an der Abwicklung beteiligt, noch habe ich eine Provision dafür bekommen“, stellt Hauptmann in dem Interview klar. Er sprach dabei auch von bewussten Falschdarstellungen und verzerrten Fakten zu seiner Person. Obwohl er sich nichts vorzuwerfen habe, lege er sein Mandat nieder, um seine Familie zu schützen.

Am Donnerstagvormittag hatte Hauptmann eine Anfrage dieser Zeitung, wie er sich gegenüber der Fraktionsspitze zur geforderten Erklärung verhält, keinen Profit aus der Vermittlung von Geschäften von Masken oder ähnlichen Gütern – weder direkt noch über Gesellschaften – geschlagen zu haben, noch mit der Zusendung des an die Fraktionsspitze versandten Schreibens beantwortet. Für Nachfragen war Hauptmann bis Donnerstagnachmittag für diese Zeitung nicht erreichbar.