Erfurt. Der Thüringer Feuerwehrverband wendet sich mit einem elf Punkte umfassenden Forderungskatalog an eine künftige Landesregierung und die im Landtag vertretenen Fraktionen.

Mit einem elf Punkte umfassenden Forderungskatalog wendet sich der Thüringer Landesfeuerwehrverband an eine künftige Landesregierung und die im Landtag vertretenen Fraktionen. Zur Landtagswahl hat der Verband eine „Politische Agenda“ aufgestellt, die dieser Zeitung vorliegt, und an diesem Samstag beim Landesverbandstag in Erfurt präsentiert werden soll.

Dem Papier zufolge sieht der Landesfeuerwehrverband die dringende Notwendigkeit, „Schutz und Förderung des Ehrenamtes“ zum Staatsziel zu erklären und das durch eine Verankerung in der Landesverfassung deutlich zu machen. Ehrenamtliches Engagement sei in allen Bereichen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unerlässlich – in der Daseinsvorsorge, in der Kultur, im Sport und in der Bildung. Auf die Feuerwehrkameradinnen und –kameraden gemünzt bedeute das: „Nur, weil es sie gibt, [...] kann landesweit die Einsatzbereitschaft [...] sichergestellt werden.“

Daneben treiben die Verantwortlichen in den Feuerwehren weitere Punkte, die sich zum Teil in dem Forderungskatalog wiederfinden. Dauerhaft ausfallenden Kursen an der Landesfeuerwehrschule solle mit einer Neuausrichtung der Bildungseinrichtung begegnet werden. Die müsse zunächst dahingehend organisiert werden, dass nur noch die wirklich wichtigen Kurse – beispielsweise für Zug- und Gruppenführer – angeboten werden und Zusatzangebote erst dann wieder in den Plan Aufnahme finden, wenn das nötige Personal da ist, um diese abzusichern.

Auch sei eine zweite Bildungsreferentenstelle für die Ausbildung im Jugendfeuerwehrbereich zwingend notwendig. 3000 Kameradinnen und Kameraden seien in der Jugendarbeit bei den Thüringer Feuerwehren tätig – Tendenz steigend, weil hier die Mitgliederzahlen stetig wachsen.

Darüber hinaus solle die Mitgliederkampagne des Verbandes fortgeführt und die Führerscheinförderung beibehalten werden sowie eine Anpassung der Fördersätze für Fahrzeuge erfolgen. Die Förderung durch das Land müsse hier möglichst 50 Prozent der durchschnittlichen Kosten decken, heißt es in dem Papier. Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Lieferzeiten für die Einsatzfahrzeuge länger würden.

Neben diesen Themen steht das Leitstellen-Konzept verbunden mit einem Ruf nach Standardisierung der Leitstellen, die Stärkung der Katastrophenschutzeinheiten, die Einrichtung des Digitalfunks und eine Praxisnahe Ausbildung für die Brandbekämpfung auf der Agenda.