Erfurt. Noch sind Besuche von Inhaftierten in den fünf Thüringer Gefängnissen möglich. Doch im Hinblick auf mögliche Corona-Infektionen werden Schutzmaßnahmen ausgeweitet.

Die fünf Thüringer Gefängnisse bereiten sich auf Infektionen mit dem Corona-Virus vor. Die Hygienemaßnahmen und entsprechende Belehrungen seien noch einmal verschärft worden, sagte Thüringens Justizminister Dirk Adams (Grüne) dieser Zeitung. Trotz der Corona-Gefahr sollen aber Besuche der Gefangenen vorerst weiter möglich sein, betonte er.

Allerdings müssten die Besucher Fragen zu möglichen Kontakten mit infizierten Personen oder zu Reisen in Risikogebiete beantworten. Auch das berührungslose Fiebermessen bei verdächtigen Symptomen sei möglich. Sollte das Risiko einer Ansteckung bestehen, könnte für den Besuch des Gefangenen zudem eine Trennscheibe angeordnet werden.

Bereiche für Quarantäne in Gefängnissen vorbereitet

Die Gefängnisse würden auch ihre Prozedur für die Aufnahme neuer Häftlinge den aktuellen Bedingungen anpassen. So müssten auch die Neuankömmlinge Fragen zu Kontakten mit möglichen infizierten Personen sowie zu Reisen in Risikogebiete beantworten. Dafür würden inzwischen Fragebögen in sieben Sprachen vorliegen, erklärte Dirk Adams.

Sollten bei einem Häftling verdächtige Symptome auftreten, würde er gesondert untergebracht und ein Test auf das Corona-Virus veranlasst. In den Thüringer Gefängnissen seien Bereiche geschaffen worden, in denen es möglich ist, Gefangene in Quarantäne unterzubringen, betonte der Justizminister.

Rund 1500 Gefangene in den fünf Haftanstalten untergebracht

Auch die Bediensteten der Haftanstalten seien noch einmal angehalten worden, die Hygienevorschriften streng einzuhalten, um nach Möglichkeit keine Corona-Viren in die Gefängnisse einzuschleppen.

Aktuell sind insgesamt rund 1500 Gefangene in den fünf Thüringer Gefängnissen untergebracht. Rund 950 Justizbedienstete sind für den Betrieb der Haftanstalten verantwortlich und damit auch für die Betreuung und Bewachung der Gefangenen.