Gotha. Der Vorsitzende der Thüringer Werteunion hofft auf Friedrich Merz als neuen CDU-Vorsitzenden.

Der Vorsitzende der Thüringer Werteunion (WU), Christian Sitter, hofft, dass Friedrich Merz jetzt Kanzlerkandidat und Vorsitzender der CDU wird. „Ich halte ihn für eine absolute Autoritätsperson und fähig, das Land und die Partei zu einen“, sagt der Landeschef des rechten Flügels der CDU – die aber nach wie vor keine anerkannte Parteigliederung ist.

Für den Schritt Kramp-Karrenbauers findet der Gothaer Rechtsanwalt lobende Worte: „Das verdient Respekt.“ Sie habe offenbar eingesehen, dass sie nicht die Richtige für Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur sei.

Mit Blick auf Merz sagt Sitter, dass dieser das „politisch Richtige“ wolle. Heißt das, er soll die CDU zur AfD hin öffnen? Sitter: „Wir halten es für falsch, die AfD auszugrenzen. Aber wir grenzen uns von ihr ab. In jedem Fall muss man dem Wähler der AfD ein Angebot unterbreiten.“ Ähnlich habe sich auch Friedrich Merz immer wieder geäußert.

In Thüringen macht Sitter weiterhin als wesentlichen Gegner die Linkspartei aus. Dagegen, dass ein Ministerpräsident Thomas L. Kemmerich von der FDP weiter im Amt bleibe, habe er nichts. „Die moralisch sich völlig überhöhende Linke muss von ihrem Ross runterkommen“, sagt Sitter – um gleich im nächsten Satz aber einzufordern, dass in Thüringen „verbal abgerüstet“ werden müsse. Bodo Ramelow ins Amt zu wählen, das könne für die CDU keine Alternative sein.

Die Werteunion, die mit dem Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen ihren wohl bekanntesten Mitstreiter hat, ist keine anerkannte CDU-Parteigliederung, sondern ein eingetragener Verein. Zuletzt hatte sie in Thüringen für Aufsehen gesorgt, weil sie eben jenen Hans-Georg Maaßen ins eichsfeldische Niederorschel eingeladen hatte. Bei der Veranstaltung waren neben CDU-Mitgliedern auch einige Mitglieder der lokalen AfD dabei. Der Eichsfelder Landrat Werner Henning, CDU-Urgestein, hatte die Werteunion seinerzeit scharf kritisiert und sogar seine eigene Parteizugehörigkeit hinterfragt.