Erfurt. Die Landeseinsatzzentrale der Thüringer Polizei kann seit Freitagmorgen keine Notrufe verarbeiten. So wird jetzt in den Regionen vorgegangen.

Seit Freitagmorgen ist die zentrale Notrufverarbeitung bei der Landeseinsatzzentrale der Thüringer Polizei in Erfurt ausgefallen. Deshalb werden die eingehenden Anrufe seit kurz nach zwei Uhr bei den Landespolizeiinspektionen in den Regionen angenommen und verarbeitet. Ein Sprecher der Landespolizeidirektion bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung, dass es zu technischen Problemen im Notrufknoten der Thüringer Polizei kommt und diese „nach wie vor andauern“. „Dadurch kann es zu Verzögerungen bei der Notrufannahme kommen“, sagte der Sprecher. Das sei allerdings eine hypothetische Möglichkeit, weil jetzt nicht mehr alle Notrufe aus Thüringen an einem Punkt zusammenlaufen würden, sondern auf die Inspektionen verteilt seien. Bisher läuft die Notlösung scheinbar problemlos.

Um 2.39 Uhr hatte die Bevölkerungswarn-App „KatWarn“ die Information über die Störung bei der Polizei öffentlich gemacht. Hinter den in der Information benannten „technischen Störungen“ steht das Problem, dass die Notrufe zwar in Erfurt eingehen, aber bei den Disponenten nicht weiterverarbeitet werden können. Deshalb sei man gezwungen gewesen, diese auf die Landespolizeiinspektionen umzuleiten. Dort waren in der Nacht dann vor allem die Dienstschichtleiter gefordert. Denn die mussten sich zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben auch um die Notrufverarbeitung kümmern. Zusätzliches Personal habe allerdings in keiner der Regionen herbeigerufen werden müssen, heißt es aus der Landespolizeidirektion.

In der Landespolizeidirektion wird derzeit an einer Lösung der technischen Probleme gearbeitet. Die soll noch im Tagesverlauf gefunden werden. So lange läuft die Notrufverarbeitung weiter so, wie sie vor Einrichtung der Landeseinsatzzentrale in Erfurt gelaufen ist - in den örtlich zuständigen Inspektionen.