Apolda. Im Weimarer Land melden sich wöchentlich Klienten mit dem Problem. Es gibt gemeinsame Lösungssuche mit Netzwerkpartnern im Landkreis.

Für Empfänger von Arbeitslosengeld II werden die Kosten für die Miete im Regelfall übernommen. Doch da das Mietverhältnis zwischen dem Mieter und dem Vermieter besteht, nehmen Jobcenter nur eine sehr passive Rolle ein.

Dass eine Wohnung einen angemessenen Mietpreis hat oder der Mieter pünktlich seinen Zahlungen an den Vermieter nachkommt, davon müssen die Betreuer zunächst einmal ausgehen. Erst wenn es Probleme gibt, erfährt das Jobcenter davon und meist dann, wenn es zu spät ist, weiß Michael Leiprecht, Geschäftsführer des Jobcenters Weimarer Land in Apolda.

„Wir haben nicht zu beurteilen, ob eine Wohnung in Ordnung ist. Das macht in erster Linie der Mieter“, so Leiprecht. Vorgegeben wird aber, was eine Mietwohnung kosten darf. Dies werde in der Richtlinie für die Kosten der Unterkunft (KdU) festgelegt und regelmäßig angepasst.

Mindestens ein Fallpro Woche ist zu bearbeiten

Regelmäßig, mindestens einmal in der Woche komme es vor, dass sich Klienten beim Jobcenter melden, weil sie ihre Miete nicht bezahlt haben – teils über viele Monate. „Oft heißt es, das sei völlig überraschend“, so der Jobcenter-Chef. Doch meist liege das daran, dass die vielen Mahnungen davor einfach ignoriert worden sind. „Mist sind immer die Fälle, wenn dann jemand bei uns in der Tür steht und sagt, dass am nächsten Tag zwangsgeräumt wird.“ Doch versuchten die Mitarbeiter des Jobcenters immer alles, um eine Obdachlosigkeit abzuwenden. Der Extremfall sei zum Glück eher selten. In der Regel werde ein gemeinsames Gespräch mit dem Vermieter gesucht. „Wichtig sind unsere vielen Netzwerkpartner – sei es die Schuldnerberatung, die Diakonie oder andere soziale Partner in Stadt und Kreis, die da gefordert sind“, so Michael Leiprecht.

Je früher sich der Klient melde, desto eher könne das Jobcenter helfen und unterstützen. Das tue die Institution aber auch aus Eigeninteresse, verrät Michael Leiprecht, denn das reduziere nicht nur die Folgearbeit: „Wer eine feste Wohnung hat, der kann sich auch eher auf die Jobsuche konzentrieren.“