Beinrode. Schullandheim auf dem Johannitergut Beinrode gehört stets zur Spitzengruppe im Landesvergleich.

Im Jahr 2019 sind nicht nur die Johanniter 15 Jahre als Gesellschafter auf dem Gutsgelände in Beinrode, auch das Schullandheim ist seit 2004 hier ansässig. Nachdem der Nordhäuser Jugendhilfeverein Big Dipper das Schullandheim einige Jahre in Hundeshagen betrieben hatte, zog dieses 2004 nach Beinrode um. Anfangs mit knapp 40 Betten in der bereits sanierten „Alten Mühle“ und dem „Torhaus“ wurde der Betrieb mit den Projekten „Waldschulwoche“ und „Landwoche“ aufgenommen, erinnert sich Ulf Biedler, Geschäftsführer der Johannitergut Beinrode GmbH, an die Anfänge.

Von 2005 bis 2007 wurden das Gutshaus saniert und die Bettenzahl auf 75 erhöht – somit konnten von diesem Zeitpunkt an drei Schulklassen parallel aufgenommen und pädagogisch betreut werden. Aber nicht nur die räumlichen Gegebenheiten verbesserten sich laut Biedler, auch pädagogisch entwickelte sich das Schullandheim weiter. Für die Schulklassen wurden drei weitere Projektwochen entwickelt, die „Mittelalterwoche“, welche auch heute noch zu den Rennern bei den Schülern zählt, und die Projektwoche „Werte machen stark“, ein Angebot zur Förderung der Sozialkompetenz, sowie eine „Klosterwoche“. Mit der „Klosterwoche“ greift das Schullandheim die Beinröder Geschichte als ehemaliges Vorwerk vom Kloster Reifenstein auf.

„Immer wieder wurde an neuen Projekten für Schulklassen oder Ferienangeboten gefeilt und neue Ideen in die Praxis umgesetzt. So gibt es eine inzwischen sehr erfolgreiche Musikfreizeit für Kinder in den Osterferien, die in diesem Jahr das zehnte Mal stattfand und über 30 Teilnehmer hauptsächlich aus Berlin zählte“, sagt Ulf Biedler. Zurzeit findet wieder eine Freizeit zum Thema „Mittelalter“ statt. Auch landesweit hat das Schullandheim seine Leistungsfähigkeit in vier Zertifizierungsverfahren 2010, 2013, 2016 und in diesem Jahr unter Beweis gestellt. In ihnen konnte das Johannitergut mit seinem Schullandheim das vom Thüringer Bildungsministerium und dem Thüringer Schullandheimverband vergebene Gütesiegel „Anerkanntes Schullandheim des Landes Thüringen“ erhalten. „Damit hat sich Beinrode zu einem landesweit anerkannten und geschätzten Lernort außerhalb der Schule entwickelt“, so Bielder weiter.

Die Gäste kommen nicht nur aus Thüringen, viele Klassen reisen auch aus Niedersachsen und Hessen und Sachsen-Anhalt an. Stammschulen buchen bereits lange, oft ein bis zwei Jahre im voraus. Auch mit seiner Auslastung ist das Schullandheim in den vergangenen Jahren laut Biedler im Landesvergleich stets in der Spitzengruppe unter den ersten vier Schullandheimen. Insgesamt übernachteten in den 15 Jahren rund 44.000 Personen im Schullandheim, und es kann auf insgesamt mehr als 116.000 Übernachtungen zurückgeblickt werden.