Großbodungen. Das Fest der Schützenkompanie ist Jahr für Jahr im Dorf das größte Ereignis. Zum Jubiläum gibt es einen großen Festumzug. Schützenkönig ist wieder ein Altbekannter

In vielen Orten ist es die Kirmes, die bei den Bürgern ganz oben auf der Liste steht, wenn es heißt, einmal ausgiebig im Ort zu feiern. In Großbodungen aber ist das Schützenfest das höchste Fest im Jahr, und das jährt sich in diesem Jahr schon zum 160. Mal.

Ein ganzes Wochenende feierte das Dorf also mit der Schützenkompanie. Die besten Schützen wurden schon am Samstag ermittelt. Der diesjährige Schützenkönig heißt wieder einmal Michael Rüdiger, denn diesen Titel hatte er sich schon etliche Male in den vergangenen Jahren geholt. Das weibliche Pendant dazu wurde Janine Ringleb, und bei der Jugend räumte Jonathan Kallmeier richtig ab. Er holte sich nicht nur den Titel des Jugendkönigs, er gewann auch mit dem Bogen. Auch ihm ist der Sieg beim Schützenfest nicht neu.

Das Bogenschießen haben sich die Schützen aus Großbodungen zu Eigen gemacht, um Nachwuchs zu werben – und es funktioniert. Allgemein ist die Schützenkompanie ziemlich erfolgreich, sagte der Vereinsvorsitzende Günter Germeshausen. Thüringenweit konnten die Großbodunger Schützen schon Erfolge einfahren. Mit 65 Mitgliedern sei man auch ganz gut aufgestellt.

Die machten sich nach einem Tanzabend in der Festhalle am Sonntag auf, zusammen mit befreundeten Schützen und Vereinen aus dem Ort, durch die Straßen zu ziehen. Musikalisch begleitet wurden sie dabei von dem Spielmannszug aus Bartolfelde in Niedersachsen.

Sie gaben den Takt vor, zu dem die Schützenvereine aus Wernigerode und Silkerode und der Karnevalsverein aus Großbodungen marschierten. Auch die Feuerwehr lief im Umzug mit, und so wurde dieser von den Wehren aus den Nachbarorten abgesichert. Vorneweg fuhr die große Schützenkanone der Kompanie, gefolgt von den Gastgebern.

Daran schloss sich ein besonderes Bild an. Auf der großen Pferdekutsche des Fuhrbetriebs Redemann aus Worbis saß nämlich auch Landrat Werner Henning, der sichtlich erfreut den Gästen am Straßenrand zuwinkte.

Bei bester Sicht machte er sich so auch einen guten Überblick über das Dorf. „Solche Umzüge sind immer eine gute Möglichkeit der Dorfabnahme“, sagte er im Anschluss bei einem Kaffee in der Festhalle im Kirchgrund.

Und auch Heiko Steinecke, Bürgermeister in Großbodungen und auch der Landgemeinde Am Ohmberg, schloss sich dieser Meinung an: „Ich bin stolz auf den Ort und die gesamte Landgemeinde.“ Zu der gehören die Orte Bischofferode mit Hauröden, Neustadt mit Neubleicherode und eben Großbodungen mit Wallrode.

Er ließ es sich auch nicht nehmen, die Predigt von Pfarrerin Ulrike Kosmalla anzusprechen, die sie im Rahmen der Messe gehalten hatte. Sie habe das Dorf menschlich und seelisch angesprochen. „Man solle zufrieden sein, mit dem, was man hat, sagte sie. Und sie betonte, dass egal ob Haupt- oder Ehrenamt – man solle dieses Engagement ehren und respektieren“, sagte Heiko Steinecke. Und ein Mann am Tisch fügte sogar hinzu, dass er dabei Tränen in den Augen gehabt habe.

Den Nachmittag bestimmten dann Kaffee und Kuchen, für die Kinder gab es einen kleinen Rummel, und den Tag ließ man entspannt in der Festhalle ausklingen. Am Montag schloss sich dann noch der Frühschoppen sowie ein Rentnernachmittag an.