Worbis. Der Kindergarten St. Elisabeth in Worbis bekommt den JUL-Umweltpreis für nachhaltiges Engagement.

Da war die Freude groß, als die Kinder des St.-Elisabeth-Kindergartens und Leiterin Edith Beykirch in Weimar von ihrem Glück erfuhren. Den JUL-Umweltpreis 2019 hatten sie mit ihren Bemühungen ins Eichsfeld geholt und den Wettbewerb „Plastikfreier Kindergarten“ gewonnen. Und dazu gehören 5000 Euro Preisgeld.

JUL (das steht für Jugend Umwelt Leben) ist ein freier und gemeinnütziger Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Jugendberufshilfe. Den Umweltpreis hatte die gemeinnützige Organisation bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ausgelobt. Das diesjährige Motto „Schluss mit Plaste! Welche Ideen haste?“ stand ganz im Zeichen des ausufernden Plastikkonsums in der Gesellschaft.

Die Worbiser haben mit ihren zahlreichen Aktionen also überzeugt. Dazu zählten der Kompost, der zusammen mit den Kindern gebaut wurde, Plastikbecher wurden verbannt – jedes Kind hat nun sein eigenes Glas mit Foto. Es gibt keine Plastiktüten mehr für Wechselwäsche, sondern sogenannte Wetbags. Glasbehälter für Wasser ersetzen PET-Flaschen, und auch die Milch kommt nicht mehr aus der Tüte, sondern aus Glasflaschen. Außerdem wurde der Blick auf die Mülltrennung in jedem Gruppenraum geschärft, und das Frühstück gibt es nur noch unverpackt in Brotdosen.

Weiterhin sei der Kindergarten einer der ersten gewesen, der auf den Wettbewerbsaufruf aufmerksam wurde, und alle seien von Anbeginn mit viel Herzblut und Leidenschaft dabei gewesen, die Herausforderung, Plastikmüll zu reduzieren, anzugehen, heißt es in der Begründung. Ausschlaggebend war noch, dass der Kindergarten das Projekt in der kompletten Einrichtung durchgeführt hat. Es waren 155 Kinder in acht Gruppen involviert.

Neben unzähligen Gesprächsrunden, thematischen Diskussionen, Bastelaktionen und Exkursionen komponierten und texteten die Erzieherinnen sogar einen eigenen „Plastik-Song“, in dem kindgerecht erklärt wird, warum es wichtig ist, bewusst mit Müll und der Natur umzugehen.

„Die Verhaltensweisen umzustellen, fällt besonders uns Erwachsenen sehr schwer, unseren Kindern aber oftmals überhaupt nicht. Sind sie einmal für das Thema sensibilisiert, fällt es ihnen bedeutend leichter, Gewohnheiten über Bord zu werfen und neue Ideen sprießen zu lassen“, sagte JUL-Geschäftsführer Matthias Labitzke, der auch Initiator des Preises ist.