Neustadt. Über 470 Eichsfelder lassen sich typisieren. 13.000 Euro an Spendengeld kommen zusammen. Der Grund: Die junge Mutter Katharina Steinert hat Blutkrebs und braucht eine Stammzellspende.

Die Anteilnahme ist überwältigend: über 470 Typisierungen und 13.000 Euro Spendengeld. Das ist die Bilanz des Benefizkonzertes und des Kindernachmittages am Wochenende in Neustadt. Beides ist für Katharina Steinert. Denn bei ihr ist eine aggressive Form von Blutkrebs diagnostiziert worden. Sie braucht dringend eine lebensrettende Stammzellspende, um für ihre junge Familie, aber vor allem für ihren einjährigen Sohn wieder da zu sein.

Etwa 1000 bis 1500 Menschen zog es am Sonntag nach Neustadt in die Festhalle, so schätzen es zumindest die Organisatoren ein. Der Zulauf an Besuchern und Spendern sei „einfach überwältigend“ gewesen. Damit haben die Organisatoren – Freunde, Bekannte und Vereine sowie der Verein für Knochenmark- und Stammzellspenden – gar nicht gerechnet. Auch das angebotene Büfett sei sehr gut angenommen worden und habe weitere Spendengelder eingebracht. Die vorbereitete Tombola mit über 500 Losen sei binnen einer Stunde ausverkauft gewesen.

Neben der Typisierung für die Erwachsenen sollten die Kleinsten nicht zu kurz kommen. Der Kinderliedermacher Mathi habe die kleinen Gäste „super unterhalten“ und sei ein „absoluter Höhepunkt“ gewesen, hieß es aus dem Organisationsteam. Auch Kinderschminken und Glitzertattoos fanden Anklang. Von Marlis und Godehard Ertmer aus Holungen wurden Plüschtiere gebastelt, die ebenfalls gespendet wurden.

Weitere Typisierungen und Aktionen geplant

Um weiteres zusätzliches Geld zu für den guten Zweck einzunehmen, versteigerte Familie Steinert einen Simsonroller SR 50. Dieser wurde Tage vorher noch einmal auf Vordermann gebracht und brachte 1800 Euro ein, die ebenfalls gespendet werden. Auch die Schüler der Grundschule Großbodungen leisteten ihren Teil: Die 4b brachte den Organisatoren den Rest ihrer Klassenkasse.

Das Benefizkonzert am Samstag sei ebenfalls ein voller Erfolg gewesen, berichten die Organisatoren. Aus geplanten zwei wurden sechs Stunden Konzert der Band „Robius“, die den Sonntag ebenfalls musikalisch umrahmte. Dazu erklärten sich die Musiker spontan bereit.

Es sei „einfach der Wahnsinn“, wie viele Helfer sich während der Vorbereitungen und an den Tagen selbst eingebracht hätten. Die ortsansässige Feuerwehr packte mit zu, und auch auf die Kindergärtnerinnen des Neustädter Kindergartens war Verlass. Sie halfen ebenfalls, wo sie konnten. Die Organisatoren möchten sich auch herzlich für den Einsatz aller Beteiligter und das Spenden bedanken. Auch wenn der Anlass ein trauriger sei, die Tage seien ein voller Erfolg gewesen, mit großartigen Veranstaltungen.

Unter dem Slogan „Neustädter helfen Neustädtern“ ruft nun Bürgermeister Dirk Erfurt in seinem Neustadt im Kreis Nordhausen eine Aktion ins Leben, um ebenfalls zu helfen. „Da müssen wir einfach zusammenhalten.“ Derzeit wird noch nach einem Termin geschaut, denn momentan laufen noch weitere Aktionen und Typisierungen für Katharina Steinert, die sich sehr über das Engagement und die vielen Spender freut, heißt es aus dem Familienkreis. Allerdings brauchen solche Typisierungen auch eine gewisse Vorlaufzeit, so dass momentan noch kein genauer Termin bekannt gegeben werden kann.