Eichsfeld. Motorradfahrer werden von schöner Rundfahrt durch das Untereichsfeld mit Start in Bilshausen angelockt. Es gibt eine Versteigerung in Lindau. Den Erlös erhält das Elternhaus für das Krebskranke Kind in Göttingen.

Bereits seit 21 Jahren gibt es ihn – den Eichsfelder Bikertag. Es ist, glaubt man den Veranstaltern, die größte Motorradveranstaltung in der Region. Und die Biker haben auch ein großes Herz, denn sie sammeln Spenden, die für das Elternhaus für das Krebskranke Kind in Göttingen bestimmt sind.

Am 7. September soll es so weit sein. Und Hans-Jürgen Nolte, der selbst das Zepter von Gründungsvater Klaus Hupe übernahm, erzählt, dass es in diesem Jahr zu einem Generationswechsel im Organisationsteam kam. So ziehen sich die „alten Hasen“ weitestgehend zurück. „Sie lassen es sich allerdings auch weiterhin nicht nehmen, mit Rat und Tat parat zu stehen und auch aktiv in zweiter Reihe mitzuhelfen“, freut sich Hans-Jürgen Nolte. Ganz neu sind die meisten Mitglieder der zweiten Generation allerdings nicht. So treten einige Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern. Andere sind bereits seit Gründung als Helfer mit dabei und kennen somit die Abläufe und Organisationsschritte.

Klaus Hupe sei zum Beispiel nach wie vor unabdingbar, da er über 20 Jahre Planungserfahrung mitbringe. „Auch die Firma KFE-Bedachungen gilt es speziell zu erwähnen. Mit großem Einsatz und unermüdlicher Hilfsbereitschaft gehen Karl-Friederich und André Engelhardt von Anfang an mit gutem Beispiel voraus.“ Für so ein Mammut-Event brauche es aber auch eine starke zweite Reihe an Helfern. „Der Eichsfelder Bikertag ist wie eine kleine Familie, und die soll wachsen“, sagt Nolte. Also werden weiterhin Mitglieder gesucht, die Lust haben, zum Gelingen der nächsten Veranstaltungen beizutragen.

Aber erst einmal konzentriert sich alles auf den 7. September. Der Startschuss fällt um 10 Uhr in Bilshausen am Schützenplatz. „Getroffen werden kann sich aber bereits ab 8 Uhr, um bei Kaffee und belegten Brötchen den Tag einzuläuten und bereits erstes PS-Geflüster mit Gleichgesinnten zu führen.“

Wenn sich die Truppe mit Ertönen der Trillerpfeife um 10 Uhr in Gang gesetzt hat, könne es schon mal bis zu 20 Minuten dauern, bis man das letzte Begleitfahrzeug vorbeifahren sieht. Die Teilnehmerzahl ist aus organisatorischen Gründen begrenzt auf 800 Personen. „Gefahren wird in Zweierreihen. Polizei und Ordner sorgen im laufenden Verkehr für Sicherheit. Auch die Johanniter, das Deutsche Rote Kreuz und die Feuerwehr sind einsatzbereit“, verspricht Hans-Jürgen Nolte. Im Ticket enthalten ist das von Neidhardt gespendete deftige Stümpelessen mit feinsten Fleischwaren aus Katlenburg in der Mittagspause.

Dann geht es weiter bis zum Endpunkt nach Lindau. Dort stehen Kaffee und Kuchen bereit. Hierzu sind auch alle Nicht-Biker herzlich eingeladen. „Ein Highlight wird dieses Jahr wieder die Versteigerung sein. Wir haben ein tolles Sponsorenpaket geschnürt und werden dieses ab 16.30 Uhr in Lindau an den Höchstbietenden versteigern.“ Der genaue Streckenplan werde erst kurz vorher verraten, so Nolte. „Frische Harz-Luft wird aber inklusive sein.“

Göttinger Elternhaus ist auf Spenden angewiesen

Die Organisatoren hoffen auch in diesem Jahr auf viele Teilnehmer und auf ein gutes Gelingen der Veranstaltung. Alle Einnahmen des Tages fließen in den Spendentopf. Das Elternhaus sei auf die Geldspende angewiesen, könne jeden Cent gut gebrauchen. Vorbereitet haben die Organisatoren den Tag schon lange – frei nach dem Motto „nach dem Bikertag ist vor dem Bikertag“. So gilt es, Sponsoren zu akquirieren, die neue Strecke zu planen und mit Polizei und Verkehrsamt abzustimmen. Hilfskräfte wie die Feuerwehr Bilshausen oder Johanniter und DRK werden angefragt. Die Internetseite und der Facebook-Account müssen ganzjährig betreut werden. Dank Markut-Films können sich die Biker voraussichtlich wieder auf einen kurzen Imagefilm freuen, der den Tag Revue passieren lässt.

„Man sollte schon eine positive soziale Macke haben und den Drang, Menschen zu helfen“, sagt Nolte und lacht. Ein großer Dank gehe an die Einwohner in Bilshausen, dem ansässigen Schützenverein und dem Country-Club, die der Veranstaltung jedes Jahr treu zur Seite stehen und helfen, wo sie können. Auch die Gemeinden Bilshausen und Lindau seien stets hilfsbereit.