Heyerode. Den Eichsfelder Orgelherbst gibt es seit 18 Jahren. Erstmals gastieren Musiker im größten Ort im Südeichsfeld – Sonaten von Bach sind zu hören

Die bislang wohl umfangreichste Aufführung von Violinsonaten Johann Sebastian Bachs durften Besucher des zweiten Konzertes beim 18. Eichsfelder Orgelherbst am Sonntag in St. Cyriakus Heyerode erleben. Musiker waren der Violinist Hermann Reinhold aus Leipzig und Kirchenmusikdirektor Michael Taxer aus Heiligenstadt an der Orgel. Zur Premiere der Konzertreihe in der Pfarrkirche wurden zudem Werke von Georg Philipp Telemann, Giulio Caccini, Francesco Maria Verancini, Camille Saint-Saëns und Maria Theresia von Paradis aufgeführt.

Dass man für das Konzert Hermann Reinhold gewinnen konnte, ist laut Gemeindereferentin Susanne Henning eine besondere Freude. Der in Beuren aufgewachsene Künstler sei früh mit Musik in Berührung gekommen – der Vater musizierte. Mit dem Akkordeon konnte Hermann Reinhold bereits in der ersten Klasse bei einem Schulkonzert auftreten, ehe er in der Leinefelder Musikschule Geigenunterricht erhielt.

Sein Weg führte ihn als Solist zum Gothaer Sinfonieorchester. Im Anschluss an sein Violinstudium an der Weimarer Musikhochschule war das Gewandhausorchester die erste Station des Eichsfelder Musikers. Nach Jahren in Berlin am Rundfunkorchester sowie an der Staatsoper „Unter den Linden“ wirke Reinhold seit 1984 im jetzigen MDR-Sinfonieorchester Leipzig, dem ältesten Radio-Orchester Deutschlands.

Ein Bekannter in der Eichsfelder Musiklandschaft ist der gebürtige Mönchengladbacher Michael Taxer, seit 2001 Kantor in Heiligenstadt, inzwischen auch Regionalkantor. Dem Kirchenmusiker ist die erst zu Pfingsten neu geweihte und zuvor aufgewertete Ladegast-Orgel in Heyerode bestens bekannt. Mit lang anhaltendem Beifall wurden die beiden Solisten vom Publikum bedacht.

Nächstes Konzert des Orgelherbstes: Sonntag, 15. September, 16 Uhr, im Bergkloster Heiligenstadt mit Musik der Romantik für zwei Singstimmen und Orgel