Worbis. Steppkes des Kindergarten Mischka helfen fleißig. Sie schließen ihr Projekt „Was summt und brummt denn da“ ab.

Engagiert und fleißig huschen die Steppkes über die Wiese. Sie tragen Äste und kleinen Steine in ihren Händen. Ungeduldig blicken sie zur ihren Erzieherinnen, denn die bringen die großen schweren Säcke. Denn im Worbiser Kindergarten Mischka steht Großes an. Die Sprösslinge bauen mit ihren Erzieherinnen ein Insektenhotel. Es ist die Abschlussaktion vom Projekt „Was summt und brummt denn da“, erzählt Leiterin Bettina Strauß. Und passend zum Projekt springen beim Bau des besonderes Hotels die Kleinen auch in Kostümen herum.

Das Projekt läuft seit dem Frühjahr – genau ab dem Zeitpunkt, als die ersten Insekten zu sehen und zu hören sind. Die Eltern hätten sich dieses Projekt gewünscht und unterstützen es dadurch auch, freut sich die Leiterin. Denn das Gerüst des Insektenhotels hätten einige Väter am Abend aus Paletten gebaut.

Beobachtung wie Puppen schlüpfen

Das Besondere: Das Projekt wird von allen Kindern mitgetragen. Denn jede Gruppe habe während des Frühlings bis in den Sommer hinein eine Aktion vorbereitet und durchgeführt. Außerdem seien den Kindern, die zwischen einem und sechs Jahren alt sind, die Insekten ihrem Alter entsprechend nähergebracht worden.

Zur Umsetzung gehören Lieder, Geschichten und natürlich Informationsbücher. Bettina Strauß erzählt, dass sie dadurch den Kleinen auch die Angst vor Bienen nehmen wollen. Denn schließlich werden die gebraucht. Aus Erfahrung weiß die Leiterin, dass gerade wenn ein Tier im Raum ist, sofort Panik ausbreche und geschrien werde, es sei eine Biene. „Manchmal ist es aber auch nur eine Fliege“, lächelt sie verständnisvoll.

Ganz aufregend ist für die Kleinen die Beobachtung von zwei Raupen in einem Glas. „Wir haben Angst, dass ihnen etwas passiert, und sie sterben“, gibt Bettina Strauß ehrlich zu. Denn das hätten sie bereits im vergangenen Jahr erlebt. Wichtig sei, dass das Glas nicht angefasst wird, wenn die Puppen sich dann langsam entwickeln. Den Lerneffekt, der durch das Projekt bei den Kindern erreicht ist, belegt die Leiterin auch direkt mit einem Beispiel.

„Eine Erzieherin habe das Glas hoch genommen und wollte schauen, da kam ein kleiner Junge und habe ihr gesagt, dass sie das sofort wieder hinstellen muss. Denn ansonsten würden die Puppen sterben. Und außerdem soll das Glas während der Zeit gar nicht angefasst werden.“ Die Freude bei den Kindergärtnerinnen über einen solchen Moment ist sehr groß. Während Bettina Strauß nach dem Steppkes schaut und ob alles Benötigte beim noch leeren Insektenhotel steht, krempelt Franziska Rust schon die Ärmel hoch und beginnt die Säcke zu öffnen.

Unterstützung durch Jägerschaft Worbis

Darin befinden sich Holunder, Äste, Kiefer- und Tannenzapfen, Backsteine und Stroh. Fast alles Materialien aus dem Wald, die die Obfrau der jungen Jäger Thüringen mitgebrachte. Denn die Jägerschaft Worbis, in der sie Mitglied ist, beteiligt sich und unterstützt das Projekt. Der jungen Jägerin ist es wichtig, dass gerade ihre Generation wieder das Interesse am Wald, der Natur und den Tieren entdeckt. Und durch die Arbeit im Kindergarten und mit den Kleinen könne da bereits angefangen werden, sie für die Natur zu begeistern. Und dieses Interesse würden die Sprösslinge vielleicht mit nach Hause nehmen, ebenso wie das Erlernte rund um die Insekten, und an ihre Eltern weitergeben.

Die Mischka-Kinder fassen tatkräftig zu, als es nun endlich darum geht, das Insektenhaus zu füllen. Die verschiedenen Etagen werden mit den unterschiedlichen Materialien aus dem Wald ausgelegt. Ganz oben finden noch einige Pflanzen ihren Platz, denn sie sollen Bienen anlocken.

Und ganz nebenbei erklärt Franziska Rust noch was das für Materialien sind und wo sie herkommen. Die Begeisterung scheint bei jeder weiteren Erklärung zu wachsen. Auch einige, teilweise kostümierte, Erzieherinnen helfen fleißig mit und erklären Wichtiges rund um das Insektenhotel. Denn das soll nun künftig die verschiedensten Tiere beherbergen.

Für die Steppkes ist es ein Projekt von dem sie noch lange etwas haben werden – sowohl durch erlerntes Wissen, als auch durch eigene Erfahrungen.