Hüpstedt. Beim einem Kinderkochkurs in Hüpstedt lernen Nachwuchsköche auf was es in der Küche ankommt. Eine Wiederholung ist im Frühjahr geplant.

Kürbissuppe, Kartoffelbrei, Magische Dreiecke, Starker Ritter oder Herbstlicher Nudelsalat. All das und noch viel mehr können nun zwölf Grundschulkinder aus Hüpstedt fast selbstständig auf den Tisch bringen. Zu verdanken haben sie das Käpt’n Schnippler alias Sven Sippel. Der hatte seit dem 21. Oktober immer montags seine Crew zum Kinderkochkurs im Werkenkabinett der Dünwaldschule begrüßen dürfen. Und Fehltage standen da so gut wie nie ins Haus.

Acht Wochen lang lernten die drei Jungs und neun Mädchen auf was es in der Küche ankommt. Auf Initiative des Kultur- und Fördervereins (KUFH) wurde der Kinderlernkoch Sven Sippel vom Verein Zwischenwelten in Bad Langensalza nach Hüpstedt eingeladen, um mit den Kindern in der Küche mit verschiedenen Geräten zu arbeiten und sie unterschiedliche Zubereitungsarten – wie kochen, frittieren, dünsten und braten – ausprobieren zu lassen.

Auch ging es dabei stets um die Hygiene im Umgang mit Lebensmitteln. Denn zum Kochen gehört auch das Saubermachen in der Küche. Eine regelrechte Waschstraße mit vielen kleinen helfenden Händen entstand da immer nach dem Zubereiten der Mahlzeiten. Im Anschluss wurde gemeinsam gegessen.

Denn vor allem stehe die Gemeinschaft im Fokus, sagte Sven Sippel am Montag beim Abschluss des Kurses, zu dem auch Eltern, Geschwister und andere Verwandte eingeladen waren. „Wenn das heute hier gut geht, wird das ein entspanntes Weihnachtsfest für uns“, war da aus den Reihen der Eltern zu hören. Die Kinder lernen miteinander, aber auch voneinander und probieren neue Dinge aus. Alles gelernte wurde in einem eigenen Kochbuch festgehalten. Dort sind alle Rezepte, aber auch Wissenswertes über Lebensmittel aufgeschrieben.

Der Käpt’n Sven Sippel, der die Bande Nachwuchsköche in der Küche betreute, hat jahrelang Kinder- und Jugendcamps als Koch begleitet und schon immer Kinder mit in die Küche genommen. Dabei sei ihm immer wieder aufgefallen, dass grundlegendes Wissen über Lebensmittel, Küchenutensilien und Zubereitungsmöglichkeiten fehlt. So entstand sein Projekt ZwiwelLotte.

„Vieles ist sicherlich auch der Schnelllebigkeit unserer Zeit geschuldet. Fix ein Fertiggericht in den Ofen oder auch einfach ohne Kinde kochen, geht einfach schneller von der Hand“, sagte er. Es sei aber sehr wichtig, die Interessen der Kinder aufzugreifen, sie beim Kochen zu involvieren, damit sie ihre Kreativität ausleben können.

Und apropos Kreativität: In das Projekt ist auch Antje Wollenhaupt von der Naturwerkstatt Thamsbrück eingebunden. Sie bastelte mit den Kindern innerhalb des Kurses und auch das war an das Kochen angelegt. So töpferten sie Müslischüsseln und lernten, eigenes Müsli zuzubereiten. Die Idee dahinter sei, dass die Kinder im Idealfall auch Zuhause weiter gesundes Müsli essen wollen, mit der Schale an den Kurs erinnert werden. Auch Tischkultur sollte vermittelt werden. So wurden Platzdeckchen gefilzt oder hübsche Vasen verziert, damit das gemeinsame Essen auch zelebriert werden kann. Die Kreationen konnten die Verwandten am Montag ebenso bestaunen, wie das selbstgekochte Essen probieren. Und Sven Sippel und Antje Wollenhaupt hatten für jeden der Nachwuchsköche eine Urkunde dabei, die sie ganz offiziell zum Profi-Schnippler auszeichnete.

Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über das Programm „Kultur macht Stark“ und der Bildungsakademie der Tafel Deutschland GmbH. So konnten alle Teilnehmer kostenfrei am Kurs teilnehmen. Über das Projekt wurden 2019 über 200 Kinder betreut und die zeigen immer Begeisterung, freut sich Sven Sippel. Der KUFH bedankt sich ganz besonders bei der Dünwaldschule, die ganz unkompliziert das Werkenkabinett zur Verfügung stellte und auch bei Lydia Schug, die jede Woche die Kajüte aufschloss.

Ob die Kinder den Kurs weiterempfehlen würden? „Natürlich muss der wiederholt werden“, war Emil völlig überzeugt. So bemühe sich der KUFH um einen neuen Termin mit dem Käpt’n und zwar wahrscheinlich schon im Frühjahr.