Mühlhausen. Der Stadtrat soll am Donnerstag über den Bebauungsplan für das ambitionierte Projekt entscheiden. Das Theater öffnet wohl erst im Herbst nächsten Jahres.

Das am Stadtwald geplante Bratwurst-Museum, das bis Mai kommenden Jahres von Holzhausen bei Arnstadt nach Mühlhausen umziehen soll, beschäftigt am Donnerstag erneut den Stadtrat. Es geht um eine Auslegung von Bebauungs- und Flächennutzungsplan in diesem „Sondergebiet Tourismus Bratwurstmuseum“. Derzeit ist das Gebiet am westlichen Stadtrand ausgewiesen als landwirtschaftliche Nutzfläche.

Architekt Sebastian Machleb (l.) und Michael Dittrich, der Assistent der Geschäftsleitung des Eigentümers, mit den Plänen für das Bratwurstmuseum. Es soll auf einer derzeitigen Weidefläche entstehen.
Architekt Sebastian Machleb (l.) und Michael Dittrich, der Assistent der Geschäftsleitung des Eigentümers, mit den Plänen für das Bratwurstmuseum. Es soll auf einer derzeitigen Weidefläche entstehen. © ´Claudia Bachmann

Das Schallschutzgutachten haben der Investor Jan Kratochwil und der in der Oberdorla ansässige Architekt Sebastian Machleb bereits erstellen lassen. Es geht darum, die Belastung für die Wohnhäuser in unmittelbarer Nähe, für das Kinderheim und für die Nutzer der umliegenden Gärten innerhalb der gesetzlichen Grenzen zu halten. Im Ergebnis der Untersuchung soll nun laut Machleb an der Ostseite des Geländes - also stadteinwärts - ein zweieinhalb Meter hoher Schutzwall entstehen. Auch ein Bodengutachten ist bereits erstellt.

„Zwar werden Teile einer Weide versiegelt, doch nimmt der Boden aufgrund seiner Beschaffenheit schon jetzt sehr wenig Wasser auf. Unser Auftrag ist es, das Oberflächenwasser gedrosselt den beiden Gräben, die zum Schwanenteich und zu den Thomasteichen führen, zu übergeben“, sagt Machleb. Für die Bebauung sei auch eine Ausgleichsmaßnahme gefordert worden - die Verlängerung eines bereits seit Jahren bestehenden Krötenzauns.

Feriendorf kommt erst im übernächsten Schritt

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© Andreas Wetzel/Stepmap

Mit dem Blick auf das von Machleb erstellte Konzept für das Bratwurstmuseum mit seinem Sport- und Spielbereich und auch einem Feriendorf für maximal 120 Betten meint Thomas Mäuer, der stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins: Das Gelände hier wird grüner als es derzeit ist. „Das Gelände in Holzhausen war, bevor wir mit dem Bratwurstmuseum kamen, auch eine Brachfläche, jetzt ist es ökologisch aufgewertet.“

Im Vergleich zur Präsentation der Pläne Anfang April habe man die Anordnung der Gebäude verändert, auch der Anblick, den nach den ersten Ideen noch das Brandenburger Tor prägte, werde ein anderer sein.

Den Umzug des Museums binnen eines halben Jahres bewältigen zu wollen, nennt Mäuer „sehr ambitioniert“. Und auch für die Mannschaft um den Investor Kratochwil bedeutet das viel Arbeit binnen kurzer Zeit. Denn Baumaßnahmen können erst begonnen werden, wenn der Stadtrat den Satzungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplanes gefasst hat. Das wird erst im Herbst sein. Denn es sind Fristen einzuhalten. Stimmt der Stadtrat am Donnerstagabend (ab 18 Uhr / Brotlaube) zu, dass der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt werden kann und man die „Träger der öffentlichen Belange“ nach möglichen Einwänden befragt. „Träger öffentlicher Belange“ sind - ganz allgemein - staatliche, halbstaatliche (Fach-)Behörden und auch private Stellen, deren Stellungnahme einzuholen ist, weil sie von der Planung in irgendeiner Weise berührt sind.

Läuft alles glatt, wird Ende des Jahres mit dem Bau des Museums sowie der Sport- und Spielhalle begonnen. Bindeglied zwischen beiden soll eine Bowlingbahn sein. „Wir werden auch nach der offiziellen Eröffnung nicht umhin kommen, immer wieder Bauzäune aufzustellen und Schritt für Schritt das Gelände zu erweitern“, sagt Architekt Sebastian Machleb. So soll das Feriendorf erst in einem fünften, vielleicht auch sechsten Schritt entstehen.

Ob man bereits 2020 die Theateraufführungen anbieten kann, Mäuer ist skeptisch und erwartet dies nicht vor dem Herbst.

Dennoch geht er mit Optimismus das Vorhaben an. Verschiedene Bus-Unternehmen, die bisher nach Holzhausen kommen, hätten ihr Interesse auch für Mühlhausen signalisiert.

Und in Mühlhausen wolle der Verein in den nächsten Wochen ankommen. „Das wir willkommen sind, zeigt sich in den Anmeldungen für unseren Verein, etwa 40 Leute kommen aus Mühlhausen. Dem wollen wir demnächst auch im Vorstand Rechnung tragen“, kündigt Mäuer an.

Zur Stadtkirmes auf jeden Fall wolle man schon mal seinen Teil zur Versorgung beitragen und am Kirmessonntag dann auch in einem der Kirmesbilder zu sehen sein.

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