Erfurt/Jena. Thüringen wird Prognosen zufolge in den kommenden 20 Jahre eine große Anzahl an Einwohnern verlieren. In einigen Regionen soll es dann mehr als 20 Prozent weniger Einwohner geben.

Die Zahl der Thüringer wird in den kommenden Jahren einer Prognose zufolge weiter stark zurückgehen. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte, soll die Zahl der Einwohner des Landes demnach bis 2040 um mehr als 280.000 sinken. Lebten Ende des vergangenen Jahres rund 2,14 Millionen Menschen in Thüringen, werden es Vorausberechnungen nach im Jahr 2040 dann nur noch etwa 1,86 Millionen sein.

Sterbefall-Überschuss – Bevölkerung wird älter

Hauptursache für den Bevölkerungsrückgang ist der anhaltende Sterbefall-Überschuss. Bis zum Jahr 2040 werden den Berechnungen nach im Durchschnitt jährlich fast 16.000 Kinder weniger geboren als Menschen sterben.

Die Bevölkerung Thüringens wird den Statistikern zufolge nicht nur weiter schrumpfen, sondern zudem immer älter werden. Ende 2018 waren 25,7 Prozent der Gesamtbevölkerung demnach 65 Jahre oder älter. Im Jahr 2037 werden mit 33,1 Prozent bereits fast ein Drittel aller Thüringer dieser Altersgruppe angehören. Danach sollte ihr Anteil leicht auf 32,8 Prozent im Jahr 2040 sinken.

Kyffhäuserkreis am stärksten betroffen

Wie die Statistiker weiter mitteilten, sind von dem Schwund die Städte und Landkreise unterschiedlich stark betroffen. Dabei können nur Erfurt und Jena mit leichten Zuwächsen von jeweils 1,4 Prozent bis zum Jahr 2040 rechnen. Dabei wird die Höchstzahl an Einwohnern für Erfurt im Jahr 2026, in Jena ein Jahr früher erwartet. Alle anderen kreisfreien Städte und die Landkreise verlieren dagegen an Bevölkerung.

Von den Landkreisen werde der Kyffhäuserkreis mit einem Minus von 22,9 Prozent am stärksten von dem Rückgang betroffen sein. Bei den kreisfreien Städten wird es der Prognose zufolge Suhl mit einem Minus von 30,7 Prozent am härtesten treffen.

Die „älteste“ kreisfreie Stadt wird im Jahr 2040 laut der Prognose Suhl mit einem Durchschnittsalter von 53,9 Jahren sein. Die „jüngste“ kreisfreie Stadt soll demnach dann Weimar mit durchschnittlich 44,1 Jahren sein.