Rieth. Die Ausstellung „Kunst gegen Rechts“ versammelt 50 Künstler aus Erfurt und anderen Städten. Weitere Veranstaltungen im „Werkraum“ in den Vilnius-Passagen

„Kunst gegen Rechts“ heißt die Ausstellung, die am Mittwochabend im „Werkraum“ in den Vilnius-Passagen eröffnet wurde.

„Es werden Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern präsentiert, die sich nicht abfinden wollen mit dem Erstarken rechter Kräfte – von AfD bis zu Nazinetzwerken.“ Das schreiben Monique Förster und Dirk Teschner, die die Ausstellung kuratiert haben zum Anlass und zur Motivation, die Ausstellung gerade noch vor den Thüringer Landtagswahlen Ende des Monats auf die Beine zu stellen.

Ins Rieth zu gehen, sei eine bewusste Entscheidung gewesen, sagt Monique Förster. Weg von den Orten, wo sich sonst die Kunstszene präsentiert. Die von der Fachhochschule schon als Ausstellungsraum genutzten früheren Ladenflächen boten sich in mehrfacher Hinsicht an. Räumlich, aber auch durch ihre Lage mitten in dem Neubaugebiet.

Die Kuratorin aus dem Kunsthaus hofft, dass so ein breites und bunt gemischtes Publikum erreicht wird. Die Vernissage am Mittwoch habe ihr Mut gemacht und zugleich auch schon recht gegeben.

An dem Abend, als die Nachrichten von dem antisemitischen Attentat in Halle noch ganz frisch waren, kamen dann schon auch die Fragen auf, wie gefährdet man in Erfurt vor Provokationen oder Angriffen von Rechts sei. Aber glücklicherweise verlief die Vernissage entspannt. Man sei sich auch bewusst, dass das Rieth eines der Stadtviertel sei, wo die AfD besonders intensiv Wahlkampf führe. Auch daher sei der Ausstellungsort ein passender. Förster halte nichts davon, die Bewohner zu stigmatisieren. Aber: „Wir möchten auch dort mit unserer Kunst präsent sein, wo Strukturen wegbrechen.“

Partner aus dem Wohngebiet

Die Kuratoren freuen sich aber, dass über das Thinka-Projekt als Partner sich Wege auftun, vielleicht Einwohner für die Ausstellung zu interessieren, die sonst in der Kunst eher etwas Elitäres sehen.

Zu sehen bekämen nämlich die Besucher auf jeden Fall etwas. Der Initiative für „Kunst gegen Rechts“ schlossen sich eine große Zahl Künstler aus Erfurt, aber auch aus anderen Städten an.

In den kommenden Wochen – die Schau ist noch bis zum 3. November zu sehen – wird es noch einen Vortrag am 17.Oktober (Ein Bauhaus am Buchenwald) und eine Livesendung am 24.Oktober von Radio Frei aus dem Werkraum geben.

„Kunst gegen Rechts“, Werkraum Vilnius-Passagen, Mi-Sa 15-19 Uhr www.facebook.com / kunstgegenrechts