Erfurt. Erfurts OB will aus Konkurrenten Unterstützer machen, in der Magdeburger Allee stapelt sich der Müll: Hier sind die Reaktionen auf aktuelle Nachrichten.

Rico Marbach aus Vieselbach über den Wunsch von Andreas Bausewein, seine Konkurrenten mögen ihre Kandidaturen zurückziehen: Regelmäßig verfolge ich die Stadtratssitzungen im Internet (gutes Angebot dieser Zeitung) – und konnte das ganz besondere Ansinnen der Erfurter SPD, welches auch dort schon zur Sprache kam, erst gar nicht glauben...

Parteien sollen (unterschiedliche) politische Interessen vertreten; dies gilt letztlich auch auf kommunaler Ebene. Natürlich soll es, dort wo nötig, Zusammenarbeit im Sinne der Stadt geben. Erfurts Bürger haben verschiedene Interessen und erwarten entsprechende Angebote. Im Zusammenhang erschließt sich dem Unterzeichner der demokratiefördernde Beitrag eines Einheitskandidaten nicht; abgesehen davon kann niemand mit Bestimmtheit vorhersagen, wie die Wahl, unter solchen künstlich geschaffenen Gegebenheiten, dann tatsächlich ausgehen würde.

Offensichtlich hat sich bei der SPD Erfurt hinsichtlich der Ergebnisse der Arbeit ihres Oberbürgermeisters der letzten 18 Jahre und des Vorgehens der letzten Monate ein ganz eigener Eindruck verfestigt, der zwar solche Vorschläge möglich macht, aber von vielen Erfurter Bürgern so nicht geteilt wird; vom Unterzeichner auch nicht.

Alle Kandidaten, selbstverständlich auch Herr Bausewein, der aus der Sicht des Unterzeichners in seinem ersten Amtsjahren auch Positives bewirkt hat, sollen Ihre Standpunkte deutlich machen und sich dann der Wahl stellen - genau das ist Demokratie!

Christiane Jedamzik aus Büßleben hat einen Vorschlag, um wilden Müll in der Stadt zu verhindern: Nicht nur die Magdeburger Allee ist ständig vermüllt (besonders in den Baumscheiben und rund um die aufgestellten Bänke), sondern auch ganz krass die Umgebung des Promenadendecks sowie die Flussufer. Ich denke jeder Bürger kennt viele weitere Beispiele für Vermüllung, überfüllte Abfallbehälter usw. Die Zeitung schreibt, dass die Stadt hilflos ist. Ich finde das überhaupt nicht.

Vertreter von Parents for Future hatten vor zwei Jahren bei einem direkten Termin mit dem Oberbürgermeister, Vertreter des Umweltamtes, der Bürgerbeauftragten und mit dem Dezernenten Herrn Horn umfangreiche Vorschläge eingebracht, wie die Stadt mit dem Problem umgehen könnte. Ein besonders wirkungsvoller Vorschlag unsererseits war, die Stadtordnung so zu aktualisieren, dass die Gebührenhöhen für Vermüllungen und Littering so angehoben werden, dass es den Müllsündern richtig weh tut. Die Presse müsste dann darüber berichten, um eine abschreckende Wirkung zu erreichen. Mit diesen Mehreinnahmen könnten die Mehraufwendungen zur Feststellung der Müllsünder gegenfinanziert werden.

Viele weitere Vorschläge gibt es, die aber leider nicht umgesetzt werden. Der einzige Erfolg ist der städtische Mängelmelder. Der Mangel liegt dann schon vor. Er dient nicht dazu das Problem bei der Wurzel zu fassen. Liebe Stadtverantwortliche, nehmt die Vorschläge von Euern Bürgern ruhig an. Dann klappt es vielleicht.

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Kerstin Weishäupl aus Erfurt über einen Ginkgo-Baum, der nicht zu retten ist: Ich beziehe mich auf Ihren Artikel „Gingko-Baum in Külz-Straße muss gefällt werden“. Das ist schade, war aber sicher unvermeidlich. Unverständlich für mich ist, warum bei dieser Gelegenheit die illegale Mülldeponie, die sich auf diesem völlig verwahrlosten Grundstück mit einer seit Jahren vor sich hin zerfallenden Bauruine befindet, nicht beseitigt wurde. Mir ist klar, dass die Baumpfleger dafür nicht zuständig sind, aber da waren im Vorfeld sicher einige Ämter vor Ort. Da wurde nun zur Fällung sorgfältig der Bauzaun beiseite geräumt und dann wieder hingestellt. Für Menschen wie mich, die täglich an diesem Schandfleck vorüber gehen, befremdlich. Vielleicht wäre auch interessant, was es überhaupt mit diesem Grundstück auf sich hat.