Möbisburg. Gerd Nolte geht in Möbisburg-Rhoda in seine vierte Amtsperiode

Das Refugium hinterm Haus mit Seerosenteich und viel Grün in der Möbisburger Hauptstraße lädt zum Verweilen und Ausspannen ein. Ideales Terrain für Gerd Nolte, um sich zu erholen. Schließlich ist er nicht mehr der Jüngste. Aber dennoch als Ortsteilbürgermeister für Möbisburg und Rhoda einer der Umtriebigsten. Zur Kommunalwahl hat er sich trotz seiner 74 Jahre wieder der Konkurrenz gestellt. Was am Ende keine wirkliche Konkurrenz war. Das Wahlergebnis von 85,7 Prozent spricht Bände und Nolte geht unangefochten in seine vierte Wahlperiode.

Zusammenarbeit mit der Stadt steht in der Kritik

„Ich habe einen Vorteil gegenüber vielen Amtskollegen: Ich bin Rentner und habe die nötige Zeit, mich um die Dinge zu kümmern“, sagt der CDU-Mann. Und das deutliche Wahlergebnis signalisiert ihm, dass er seine Arbeit wohl gut gemacht haben muss, sonst hätten ihn die Einwohner nicht wieder als Ortsteilbürgermeister haben wollen. Ganz klar war das aber nicht, dass er sich nochmals eine Wahlperiode lang zur Verfügung stellen würde. Man habe das lange im Familienrat besprochen und sei dann am Ende einhellig dafür gewesen, dass er nochmals antreten soll. Aus Verantwortung für den zweiteiligen Ort, der laut Statistik insgesamt auf 1065 Einwohner kommt. Eins stehe für ihn aber jetzt schon fest: er wird sich nun rechtzeitig um einen geeigneten Nachfolger bemühen.

Die Arbeit in der letzten Wahlperiode sei schwieriger geworden, sagt Nolte. Der Grund: die Zusammenarbeit mit der Stadt lasse zu wünschen übrig. Soll heißen: keine Bürgernähe, alles nur stur nach Vorschrift. Nolte erinnert da beispielgebend an das Gezerre, als man eine Steinskulptur des Rhodaer Bildhauers Lutz Hellmuth aufstellen wollte.

Natürlich schwingt da im Hintergrund beim Möbisburger Ortsteilbürgermeister auch immer noch der riesige Ärger mit der Bauerei in der Trinkwasserschutzzone mit. Rein, raus, Geld zurück und am Ende musste das Oberverwaltungsgericht Weimar mit einem Urteil das Landesverwaltungsamt an die Kette legen. Wäre es nämlich nach den Bürokraten gegangen, hätte in Möbisburg keiner mehr bauen dürfen. Nun aber geht das – nach Einzelfallprüfung und Beibringung eines positiven hydrogeologischen Gutachtens. „Hätte man alles auch einfacher haben können“, sagt Nolte. Geht es nach ihm, werde es den Bauwilligen erleichtert, sich künftig in Möbisburg anzusiedeln.

Bauen ist eines der Themen, die den alten und neuen Bürgermeister stark bewegen. Da wäre die alte Schuhleistenfabrik, die ein Investor entwickeln wolle. „Ich möchte, dass dort ein schöner Wohnpark entsteht“, sagt Nolte. Und auch die alten Broilerställe würden dahingehend noch Entwicklungspotenzial aufweisen. In der Rede seien dort vier Einfamilienhäuser und der Umbau einer Scheune zum Hotel. Auch hier haben die Hydrogeologen das letzte Wort.

Nolte sagt: „Ganz wichtiges Thema ist das Freibad, das saniert werden soll. Da muss ich unbedingt dranbleiben, denn da ist noch längst nicht alles in trockenen Tüchern.“ Der nötige Fördermittelbescheid lasse nämlich noch auf sich warten. Es gibt genug Aufgaben und Ziele, die der Senior angehen möchte. Gegenüber dem Bürgerhaus steht ein alter Felsenkeller leer. Den würde er gern im Zustand erhalten und wieder nutzbar machen lassen – vielleicht für die ortsansässigen Vereine.

Der Hochwasserschutz ist abgeschlossen, nasse Füße sind in Möbisburg damit Geschichte. Auch im kleinen Ortsteil Rhoda sei alles im grünen Bereich. Gerd Noltes Fazit: Hier lässt es sich gut leben. Und damit das so bleibt, wolle er alles dafür tun, die positive Entwicklung des doppelten Ortsteiles fortzusetzen. Auch mit 74 habe er dazu immer noch genug Ehrgeiz.