Erfurt. Die sechste Auflage der Veranstaltung befasste sich mit dem Erwerbsgartenbau in Erfurt. Bis zur Buga selbst sind es keine 1000 Tage mehr.

"Das ist unser Geschenk an die Buga", erklärte Pflanzenzuchtexperte Dr. Wolf-Dieter Blüthner den gut 50 Gästen, die zum 6. Dämmerschoppen des Freundeskreises der Bundesgartenschau 2021 e.V. ins Haus Dacheröden gekommen waren. Dieses "Geschenk", das ist die intensive Befassung der Buga-Freunde mit dem Thema des Erwerbsgartenbaus in Erfurt und die daraus resultierende Buga-Projekte des Vereins.

So beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe unter der Leitung Blüthners schon seit geraumer Zeit mit den Erfurter Pflanzenzüchtungen, von denen viele bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen. Einige von ihnen sollen nun wieder angezüchtet und auf dem Ausstellungsgelände auf dem Petersberg gezeigt werden. Der Verein unterstützt die Aktion mit großer historischer und biologischer Fachkompetenz. "Erfurt - Blumenstadt und mehr..." lautet der aktuelle Arbeitstitel, unter dem sich die Buga-Freunde, die Buga-Gesellschaft und das Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau (LVG) mit dem Erwerbsgartenbau, dessen Tradition in der thüringischen Landeshauptstadt und dessen Präsentation beschäftigen.

Dafür wird auch eine Sonderausstellung im Deutschen Gartenbaumuseum entstehen. In drei Räumen soll die Entwicklung des Gartenbaus vom Mittelalter bis in die aktuelle Zeit hinein gezeigt werden. Auch die Kuratorin des Museums Sybille Küttner nahm am 6. Dämmerschoppen teil. Sie freue sich über den Ansatz, die Ausstellung in der Cyriaksburg zu zeigen, und erklärte: "Wir fühlen uns als Gartenbaumuseum verpflichtet, uns für die Gartenbaugeschichte stark zu machen." Die gemeinsame Aktion mit dem Buga-Freundeskreis sei daher eine schöne Möglichkeit, "bei der Geschichte des Erfurter Gartenbaus in die Tiefe zu gehen."

Nicht mehr viel Zeit: Bau- und Pflanzprojekte müssen vorangetrieben werden

Neben Sybille Küttner sprachen auch Gerd Reidenbach vom LVG, Buga-Projektplanerin Laura Heuschneider, Buga-Planungsleiterin Kathrin Hitschfeld und Daniel Schmutzler vom Thüringer Interessenverband Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen zu den Erwerbsgartenbau-Planungen der Buga.

Freundeskreis-Vorsitzender Dieter Bauhaus betonte in seinem Statement die nur noch recht kurze Zeit bis zum Beginn der Ausstellung: "Es sind keine 1000 Tage mehr bis zur Buga und wir haben noch viel vor." Umso wichtiger sei es nun, die geplanten Bau- und Pflanzprojekte voranzutreiben.

Buga 2021: So soll sich das Gelände auf dem Petersberg wandeln

Ein umgebautes Kommandantenhaus, ein Rundweg mit Elementen eines Baumkronenpfades und barrierefrei erschlossene Horch- und Minengänge sollen den Petersberg zu einem attraktiven Standort für die Buga 2021 machen. - Im Bild: Der Petersberg vor der Umgestaltung aus der Vogelperspektive.
Ein umgebautes Kommandantenhaus, ein Rundweg mit Elementen eines Baumkronenpfades und barrierefrei erschlossene Horch- und Minengänge sollen den Petersberg zu einem attraktiven Standort für die Buga 2021 machen. - Im Bild: Der Petersberg vor der Umgestaltung aus der Vogelperspektive. © Heuschneider Landschaftsarchitekten aus Rheda-Wiedenbrück | Online
Mit dem Lift auf den Petersberg: Besucher der Buga sollen in einem frei stehenden, gläsernen Aufzug zu dem Festungsgelände hinaufschweben können. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Mit dem Lift auf den Petersberg: Besucher der Buga sollen in einem frei stehenden, gläsernen Aufzug zu dem Festungsgelände hinaufschweben können. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
An der letzten Kehre des Panoramaweges wird der Gast auf diesen gläsernen Aufzug treffen. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
An der letzten Kehre des Panoramaweges wird der Gast auf diesen gläsernen Aufzug treffen. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Der Aufzug steht ca. 20 Meter von der Festungsmauer entfernt, zwei Brücken führen dann auf die Bastion (dieser Teil wird auch während der Buga frei zugänglich sein). Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Der Aufzug steht ca. 20 Meter von der Festungsmauer entfernt, zwei Brücken führen dann auf die Bastion (dieser Teil wird auch während der Buga frei zugänglich sein). Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
So wird das obere Plateau barrierefrei erschlossen. Die kurze Fahrt zum Plateau offenbart dem Besucher einen beeindruckenden Blick auf den Domplatz. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
So wird das obere Plateau barrierefrei erschlossen. Die kurze Fahrt zum Plateau offenbart dem Besucher einen beeindruckenden Blick auf den Domplatz. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Die Wartezone samt Aufzugsanlage tritt optisch zur historischen Festungsmauer kaum in Erscheinung. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Die Wartezone samt Aufzugsanlage tritt optisch zur historischen Festungsmauer kaum in Erscheinung. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Um die Festung nachts zu beleben, soll es Führungen mit Fackeln geben. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig
Um die Festung nachts zu beleben, soll es Führungen mit Fackeln geben. Bildrechte: Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig © Stadt Erfurt/Schulitz Architekten aus Braunschweig | Online
Eingebettet in das Gesamtkonzept für den Petersberg plant die Stadt Erfurt einen neuen zentralen Anlaufpunkt - das Petersberg Entree - in Verbindung mit einer Ausstellung zum Festungsthema im Kommandantenhaus und eines touristischen Leitsystems.
Eingebettet in das Gesamtkonzept für den Petersberg plant die Stadt Erfurt einen neuen zentralen Anlaufpunkt - das Petersberg Entree - in Verbindung mit einer Ausstellung zum Festungsthema im Kommandantenhaus und eines touristischen Leitsystems. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Das Kommandantenhaus, wo sich der einzige Kassenzugang befindet, soll eine neue Dauerausstellung, einen Shop und einen direkten Zugang zu den Horchgängen in den Mauern bekommen.
Das Kommandantenhaus, wo sich der einzige Kassenzugang befindet, soll eine neue Dauerausstellung, einen Shop und einen direkten Zugang zu den Horchgängen in den Mauern bekommen. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
In diesen dann barrierefrei erschlossenen Horchgängen patrouillierten einst Soldaten, um zu hören, ob sich von außen Feinde an oder unter den Mauern zu schaffen machten.
In diesen dann barrierefrei erschlossenen Horchgängen patrouillierten einst Soldaten, um zu hören, ob sich von außen Feinde an oder unter den Mauern zu schaffen machten. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Die eigentliche Dimension der Festung soll man anhand dieses Multimedia-Modells erfassen können. Kosmoc Designagentur aus Leipzig
Die eigentliche Dimension der Festung soll man anhand dieses Multimedia-Modells erfassen können. Kosmoc Designagentur aus Leipzig © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Außerdem sollen Abenteuerrundgänge der Militär- oder auch der Kirchengeschichte auf dem Berg folgen.
Außerdem sollen Abenteuerrundgänge der Militär- oder auch der Kirchengeschichte auf dem Berg folgen. © Kosmoc Designagentur aus Leipzig | Online
Durch die Kronen der Bäume, über Brücken und Wege wird außerdem der sogenannte Bastionskronenpfad führen, eine besondere Art, den Petersberg zu erleben. Der barrierefreie Rundweg soll die bisher wenig angebundenen Bastionen Gabriel, Martin und Killian besser erschließen. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner
Durch die Kronen der Bäume, über Brücken und Wege wird außerdem der sogenannte Bastionskronenpfad führen, eine besondere Art, den Petersberg zu erleben. Der barrierefreie Rundweg soll die bisher wenig angebundenen Bastionen Gabriel, Martin und Killian besser erschließen. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner © Kummer.Lupk + Partner | Online
Bei Umweltschützern stößt der geplante Bastionskronenpfad jedoch auf Kritik. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner
Bei Umweltschützern stößt der geplante Bastionskronenpfad jedoch auf Kritik. Visualisierung: Kummer.Lupk + Partner © Kummer.Lupk + Partner | Online
Die Pläne würden das geschützte „Wäldchen“ auf der Bastion „Martin“ am Lauentor zerstören, sagte Stefanie Haupt vom BUND.
Die Pläne würden das geschützte „Wäldchen“ auf der Bastion „Martin“ am Lauentor zerstören, sagte Stefanie Haupt vom BUND. © Buga 2021 in Erfurt | Online
Von der Bastion Martin soll nämlich eine zweite Brücke den Weg bis zum Standort des ehemaligen Hohen Turms an der Buswendeschleife verlängern. Dieser Postenrundweg soll den ehemaligen Mauerverlauf der Festung nachempfinden.
Von der Bastion Martin soll nämlich eine zweite Brücke den Weg bis zum Standort des ehemaligen Hohen Turms an der Buswendeschleife verlängern. Dieser Postenrundweg soll den ehemaligen Mauerverlauf der Festung nachempfinden. © Buga 2021 in Erfurt | Online
Einen Knüller erwarten sich die Buga-Verantwortlichen von den Festungsgräben. Hier werden nach der Idee des Büros Heuschneider Gemüse, Kräuter und Blumen gepflanzt.
Einen Knüller erwarten sich die Buga-Verantwortlichen von den Festungsgräben. Hier werden nach der Idee des Büros Heuschneider Gemüse, Kräuter und Blumen gepflanzt. © Heuschneider Landschaftsarchitekten aus Rheda-Wiedenbrück | Online
Auf einer Freifläche vor der Peterskirche sollen Rock- und Popbands Musikbegeisterte bespaßen. Vor allem deutsche Künstler seien gebucht worden, erklärt Nadja Kersten, Veranstaltungs- und Kulturchefin der Buga GmbH.
Auf einer Freifläche vor der Peterskirche sollen Rock- und Popbands Musikbegeisterte bespaßen. Vor allem deutsche Künstler seien gebucht worden, erklärt Nadja Kersten, Veranstaltungs- und Kulturchefin der Buga GmbH. © Stadt Erfurt | Erfurt
Mit einem ökumenischen Andachtsort will sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland an der Buga beteiligen. So sieht der Siegerentwurf mit dem Titel „Der rote Faden“ aus: Entlang der Peterskirche soll sich ein Band aus Holz ziehen, das mit seinen unterschiedlichen Höhen und Breiten in einem Bereich als Sitzgelegenheit, in einem anderen als schattenspendendes Dach dient.
Mit einem ökumenischen Andachtsort will sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland an der Buga beteiligen. So sieht der Siegerentwurf mit dem Titel „Der rote Faden“ aus: Entlang der Peterskirche soll sich ein Band aus Holz ziehen, das mit seinen unterschiedlichen Höhen und Breiten in einem Bereich als Sitzgelegenheit, in einem anderen als schattenspendendes Dach dient. © Sanja Freihube und Lisa Nikolaus | Online
Der Entwurf kommt von den Studentinnen Sanja Freihube und Lisa Nikolaus von der Fachrichtung Architektur der Fachhochschule Erfurt. Foto: Sanja Freihube
Der Entwurf kommt von den Studentinnen Sanja Freihube und Lisa Nikolaus von der Fachrichtung Architektur der Fachhochschule Erfurt. Foto: Sanja Freihube © Sanja Freihube und Lisa Nikolaus | Online
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