Erfurt. Bei der Reihe „Freche Fragen“ gab diesmal Klinikapothekerin Grit Berger Einblick in ihre Arbeit

Die Fragen gingen diesmal nicht an einen Chefarzt der Zentralklinik Bad Berka, sondern an die Leiterin der Klinikapotheke, Grit Berger.

Eins vorweg. Ja, den Giftschrank gibt es noch, aber wo der Schlüssel liegt, behielt Grit Berger mit einem lächeln für sich.

Es gab aber auch so viel Wissenswertes zu berichten. Etwa wie in Bad Berka Patienten in Kontakt mit den Apothekern, was woanders eher nicht der Fall ist. Nämlich gleich bei der Arzneimittelanamnese bei der Aufnahme. „Ja, man lässt uns ans Tageslicht“, sagte Berger in Anspielung auf die Unterbringung der Apotheke in den meisten Kliniken um Keller. Dort aber gehen komplexe Verfahren ab. Und ist auch reichlich an Pillen, Tropfen und Co gelagert. „Mit unseren Beständen können wir die Klinik 14 Tage versorgen.“ Und da man gute Lager hat, wird pallettenweise eingekauft.

Der Patient hingegen bekommt alles in kleinen Tütchen ans Bett. Mit genauen Aufschriften, was drin ist und wann es zu nehmen ist. Damit, so sagte Berger, wüssten alle Beteiligten, vom Patient über Pfleger bis zu den Ärzten, was für Medikamente sich hinter den im Zweifelsfall oft weißen Pillen verbergen. „Am Ende sind wird der Co-Pilot zum Doktor“, sagte Grit Berger mit Blick auf den Klinikalltag.

Sehr spannend war bereits der einführende Vortrag der Klinikapothekerin, wo sie auf viele Fälle von Komplikationen berichtete, wenn man Medikamente – etwa durch den selbst überlegten Einkauf – anrichten kann. Das reicht von der völligen Wirkungslosigkeit der dauerhaft genommenen Medizin bis zu Vergiftungen durch andere Wirkungen. So konnten die Besucher des Abends im Haus Dacheröden viele Tipps mitnehmen. Einer sei hier noch notiert: „ Es stimmt tatsächlich, Medizin niemals mit Milch einnehmen, am besten immer mit einem Glas wasser“, so Grit Berger.