Erfurt. Jürgen Valdeig und Steffen Raßloff legen einen detailreichen Bildband vor

Maler trifft auf Historiker, fantasievoll-akkurate Bilder vereinen sich mit geschichtlichem Faktenwissen rund um Erfurt: Jürgen Valdeig präsentiert gemeinsam mit Steffen Raßloff rund 120 detailreich gemalte Aquarelle, die Charme, Vielfalt und Schönheit der Stadt im Lauf der Jahrhunderte festhalten, versehen mit informativen Texten. In dieser Kombination wird eine Liebeserklärung an Erfurt daraus, die diesen Monat im Sutton-Verlag erschienen ist.

Die Bilder zeigen die Stadt als mittelalterliches Handels- und Kulturzentrum, entführen in die Zeit Martin Luthers, erinnern an das jüdische Erbe oder porträtieren die moderne Großstadt und ihre idyllische Umgebung. So sind die Burg Gleichen mit der Ausflugsgaststätte Freudenthal in dem 120-seitigen Werk ebenso zu finden wie Schloss Molsdorf und die Kirche in Rhoda. Die Bilder Valdeigs und Begleittexte Raßloffs blicken auf Erfurt im Mittelalter, als Universitäts- und Lutherstadt, als Blumen- und schließlich moderne Großstadt. Heute wird Erfurt als Metropole gezeigt und gemalt, die sich ihre beschauliche Lebensqualität bewahrt hat.

Da fahren Dampflokomotiven durchs Bild oder Planwagen nähern sich der mittelalterlichen Stadtfestung. Da liegt der Weihnachtsmarkt verschneit da oder eine Interflug-Maschine wartet am Erfurter Flughafen auf ihren Start. Sogar die neue Pappelstiegbrücke am umgestalteten Gera-Lauf an der Tiergartensiedlung hat wohl wegenihrer besonderen Optik ihren Weg ins Buch gefunden, das vor solchen Details nur so strotzt.

„Das Handels- und Kulturzentrum an wichtigen europäischen Fernstraßen blühte vor allem dank des Blaufärbemittels Waid auf. 1379 erhielt die Bürgerschaft das Privileg für die älteste Universität im heutigen Deutschland, deren bekanntester Student und Lehrer Martin Luther war. Mit dessen Eintritt ins Augustinerkloster 1505 begann das Ringen um die Reformation“, erklärt Steffen Raßloff. „Auch die jüdische Gemeinde hat mit der ältesten erhaltenen Synagoge Mitteleuropas beeindruckende Spuren hinterlassen“, so der Historiker.

Der Kunstmaler und Verleger Jürgen Valdeig (Jahrgang 1951) beschäftigt sich seit den 1960er-Jahren intensiv mit seiner Heimat Thüringen, speziell mit seiner Vaterstadt Erfurt. Er hat zahlreiche Kunstkalender, Grafiken, Kunstdrucke, Bildbände und -karten veröffentlicht.

Dr. Steffen Raßloff (Jahrgang 1968) wirkt als Historiker in Erfurt und ist Mitglied in der Historischen Kommission für Thüringen. Er hat zahlreiche Publikationen zur Landesgeschichte veröffentlicht, darunter Standardwerke wie die „Geschichte Thüringens“ und „Mitteldeutsche Geschichte“, die mehrfach mit Buchpreisen ausgezeichnet wurden. Raßloff war zugleich als Kurator an Ausstellungs- und Medienprojekten beteiligt. Beide sind echte „Puffbohnen“, die Einheimischen wie Besuchern die Stadt und ihre reiche Geschichte mit einem „gemalten Bummel“ durch die Gassen ein Stück näher bringen wollen.

Ebenfalls vom Autorenduo erschienen ist im Sutton-Verlag der Band „Malerisches Thüringen“, dessen Cover die ehrwürdige Wartburg ziert.

Malerisches Erfurt – Eine Liebeserklärung in Aquarellen, Sutton Verlag, ISBN 978-3-96303-131-1, im Buchhandel für 19,99 Euro.