Altstadt. Ausstellung „Kunst im Anger 1“ zeigt Werke von 15 Künstlern und wird am Montag eröffnet

Mit Torschluss am heutigen Samstagabend um 20 Uhr im Einkaufszentrum Anger 1 nimmt das große Gewusel seinen Lauf: 15 Künstlerinnen und Künstler aus den beiden Erfurter Wächterhäusern bauen die gemeinsame Ausstellung auf, die die Flächen in allen drei Ladenstraßen belegen wird. Ab Montag sind die Arbeiten dann bis zum 19. Oktober während der Öffnungszeiten des Einkaufszentrums zu sehen.

Wie vielfältig das Spektrum der Künstler in den beiden Erfurter Wächterhäusern ist, das möchte der Trägerverein mit dieser Ausstellung deutlich machen. Silberschmuck, Keramik, Grafik, Malerei, Textilkunst, Fotografie und mehr werden gezeigt. Grafiker Michael Schinköthe, ein Wächter der ersten Stunde, damals noch in der Talstraße 16, hat die Informationstafeln gestaltet.

Die beiden Wächterhäuser in der Bürgermeister-Wagner-Straße 3 und in der einstigen Station D der Geriatrie in der Nordhäuser Straße 81 präsentieren sich zwar auch bei Tagen der offenen Tür oder der offenen Ateliers den Besuchern. Doch geht es laut Vereinsvorsitzendem Urs Warweg darum, die Kunst nicht nur im geschützten Raum, wie in einem Museum, zu zeigen, sondern auch im öffentlichen Raum. „Auf die Reaktionen der hier Flanierenden sind wir gespannt“, so Warweg weiter. Die Reaktionen sollen per E-Mail und Meinungskundgebungen in den sozialen Netzwerken eingefangen werden. Vernissage oder Finissage mit den Künstlern sind nicht geplant.

„Wir freuen uns, dass die Ausstellung über alle drei Etagen geht“, sagt Katharina Marr, Dekorateurin im Anger 1. „Das ist eine spannende Geschichte“, meint sie und betont, dass auch eine logistische Herausforderung für das Team des Einkaufszentrums damit einhergehe.

Finanzielle Unterstützung für diese Ausstellung bekommt der Verein von den Stadtwerken. Zudem ist die Exposition in enger Zusammenarbeit mit dem Team vom Anger 1, allen voran der Dekorateurin Katharina Maar, konzipiert. Das Einkaufszentrum hält auch die Stellwände und Vitrinen für die Ausstellungsstücke parat. Sie wurden bereits am Freitag nach Ladenschluss aufgebaut.

Der Wächterverein wurde 2008 mit dem Ziel gegründet, leerstehende Häuser im Stadtbild vor dem Verfall zu bewahren – durch temporäre Nutzung. Mittlerweile hat der Verein wieder viele Anfragen von potenziellen Wächtern, doch die möglichen Standorte für ein weiteres Wächterhaus sind rar geworden. „Wenn es ein Gebäude gäbe, wäre ich der letzte, der nein sagt“, unterstreicht Warweg den Bedarf .