Erfurt. Über das Thema Baumfällungen für das „Wäldchen“ auf dem Petersberg hat die Stadt Erfurt noch keine Entscheidung getroffen.

Die Obere Naturschutzbehörde hat noch nicht entschieden, ob für den Bastionskronenpfad als Teil eines Petersberg-Rundweges Bäume im geschützten „Wäldchen“ gefällt werden dürfen. Wie der BUND und Buga-Dezernent Alexander Hilge (SPD) übereinstimmend berichten, fehlt noch die Stellungnahme des Naturschutzbeirates. Weil der Beirat neu zusammen gesetzt ist, wollen die Mitglieder zunächst bei einem Vorort-Termin das Wäldchen in Augenschein nehmen.

Der BUND hatte zudem bereits bestätigt, gegen eine mögliche Fällgenehmigung klagen zu wollen. Laut Hilge bedeutet das, dass die Bäume frühestens im kommenden Winter gefällt werden könnten. Zur Eröffnung der Bundesgartenschau im April 2021 kann damit der Bastionskronenpfad definitiv nicht fertig sein.

Zugleich vereinbarten beide Seiten, dass der BUND ein Hauptklageverfahren gegen die Fällung von rund 70 angeschlagenen Bäumen im Wäldchen aus verkehrstechnischen Gründen anstrengt. Im Eilverfahren hatte der BUND in den meisten Punkten Recht bekommen, weshalb auch diese Fällungen bisher nicht erfolgten.

Um nicht die Haftung für mögliche Folgen der unterlassenen Fällungen zu tragen, benötigt die Verwaltung aber das Hauptverfahren. Sie sieht sich weiter im Recht. Bäume in der zweiten Reihe, bei denen das Gericht einen Kronenschnitt empfahl, seien zum Beispiel nicht erreichbar, ohne andere Bäume zu fällen. Da sie krank sind, sei auch das Kürzen durch Kletterer nicht erlaubt. „Fällungen sind das mildere Mittel“, meint Hilge. Bis das Urteil vorliegt, wird das Wäldchen mit einem Bauzaun abgesperrt.