Erfurt. Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Ganz anders als den theoretischen Geschichtsstoff erleben Schüler Begegnungen mit Zeitzeugen.

Wie sie als junge Menschen das Kriegsende in Erfurt erlebt und was sie damals gefühlt und gedacht haben, das können Schüler am besten von Zeitzeugen direkt aus erster Hand erfahren. Stadtführer Roland Büttner plädiert dafür, diese Geschichten aus dem damaligen Alltag zu erzählen, solange es noch Menschen gibt, die sich erinnern und davon berichten können.

Die Fortsetzung eines Projekts, mit dem Büttner bereits vor fünf Jahren Schüler und Zeitzeugen zusammenbrachte, ist jetzt, 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, geplant. Aus diesem Grund sucht er Menschen, die bereit sind, ihre Erinnerungen mit Schülern zu teilen. Nicht in Form von Vorträgen, sondern in moderierten Frage-Antwort-Runden soll das passieren.

Dabei geht es nicht vordergründig um Fakten und Zahlen. Jedoch fließen solche Informationen selbstverständlich mit in die Gestaltung solcher Begegnungen ein. „Ich habe sehr viele Bilder aus dieser Zeit, auch aus Luftschutzkellern“, sagt Büttner. Die will er zeigen. Vor fünf Jahren hatte er als einprägsames Beispiel eine Tagesration an Lebensmitteln dabei, wie sie kurz nach Kriegsende zugebilligt wurde. Es sei spannend, wie Schüler es aufnehmen, wenn sie erfahren wie unsere Altvorderen diese Zeit erlebt haben.

Eine Zeitzeugin konnte Büttner bereits für sein neuerliches Projekt gewinnen. Sie besuchte damals die neunte Klasse und war als Schülerin eingeteilt, Dienst als Brandwache zu schieben, was damals kein Einzelfall war.

Interessierte Zeitzeugen können sich über die Internetseite www.rolandbuettner.de oder telefonisch unter 0361 / 6 46 39 81 bei Roland Büttner melden.