Daberstedt. Erster Spatenstich für den Erweiterungsbau der Grundschule am Schwemmbach und konkrete Pläne für eine große Schulsporthalle in der Nachbarschaft.

Mehr Raum für eine Schule, die schon lange aus allen Nähten platzt, ist am Mittwoch mit dem symbolischen ersten Spatenstich in die Wege geleitet worden. Fünf neue Klassenräume, vier Vorbereitungsräume, der Speisesaal, eine kleine Ausgabeküche, Technik und ­Toiletten sollen auf den beiden Etagen im Erweiterungsbau der Grundschule am Schwemmbach untergebracht werden.

Während die Gäste dieses ­feierlichen Akts in der Wilhelm-Leibl-Straße 1 eintreffen, ziehen Mädchen und Jungen mit ihrer Sportlehrerin Runden auf dem Freigelände des Schulkomplexes. Die Turnhalle der Grundschule 18 ist zwar nutzbar, reicht aber für alle Klassen der Schule am Schwemmbach und für die der Kooperativen Gesamtschule nebenan kaum aus.

Die Kapazitäten an Kindergärten und Schulen stoßen an ihre Grenzen, während die Stadt weiter wächst und vor allem viele junge Familien nach Erfurt ziehen. Knapp ist der Platz auch in den städtischen Turnhallen, bei denen ebenfalls ein großer Sanierungsstau abzuarbeiten ist.

„Wir bauen wie die Weltmeister, wenn Fördermittel fließen“, betonte Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Rund 3 Millionen Euro werden in den nächsten anderthalb bis zwei Jahren in den Erweiterungsbau auf dem Gelände der Grundschule am Schwemmbach fließen. Die Außenanlagen sind noch nicht eingerechnet. Noch in diesem Jahr soll die Bodenplatte als Meilenstein für den Anbau geschafft sein. Vor dem ersten Spatenstich hatte die Baufirma WBB aus Umpferstedt im Weimarer Land bereits ein kleineres Gebäude abgerissen, in dem sich der alte Speiseraum befand.

Entschärft werden soll die Situation in der Schulturnhalle am Schwemmbach, wenn die neue große Schulsporthalle auf dem Gelände der alten Schalenhalle steht. Mit dem Bau der Turnhalle für den Erfurter Süden könnte laut dem Baubeigeordneten Alexander Hilge Ende 2020 begonnen werden. „Das Geld ist da und die Planungen laufen.“

Während es an der Grundschule 18 jede Menge Grund zur Freude über den Baustart und die Ankündigung des Baustarts für eine große Schulsporthalle in der Nachbarschaft gibt, kommen von andernorts noch Fragen zum Schulnetzplan. Das Thema Schulsanierungen und Neubaupläne beschäftigte erneut den städtischen Kultur- und Bildungsausschuss. Irritiert über Schulsanierungen, die sich nicht nach den festgelegten Prioritäten des Schulnetzplans richten, zeigt sich CDU-Fraktionschef Michael Hose. Er erhalte zahlreiche Anfragen von Schulleitern ebenso wie von Eltern, die sich wie er wundern würden über die offenbar von der Verwaltung eigenwillig veränderte Reihenfolge von Umbauten und Sanierungen.

Schulnetzplan, Neubauvorhaben und unerwartete, aber zwingend notwendige Sanierungen ließen sich nicht immer 100-prozentig in Einklang bringen, hieß es dazu seitens der Verwaltung im jüngsten Ausschuss für Bildung und Kultur. Alle Festlegungen aus dem Schulnetzplan indes würden respektiert, eingehalten und seien für dieses Jahr bereits auf den Weg gebracht, bereits vergeben oder wenigstens ausgeschrieben worden. Dem widersprach Hose: Vorhaben in Kerspleben und Vieselbach aus dem Schulnetzplan seien verschoben worden, der Plan damit schon wieder überholt. Verwundert sei er auch darüber, dass der Schulnetzplan noch immer nicht abschließend genehmigt sei. Dies werde für Mitte Oktober erwartet, erklärte Bildungsamtsleiter Werner Ungewiß. Am 25. September würden zudem alle Schulleiter zu einer Information und Beratung über den Schulnetzplan zusammenfinden. Dann würden noch offene Fragen ausgeräumt.

Mit der Information, der Neubau einer Sporthalle für die Wilhelm-Busch-Grundschule in Daberstedt werde auf 2022 vorgezogen, wurde im Ausschuss dem Schulleiter Thomas Müller bestätigt. Dazu hatte es einen interfraktionellen Beschluss gegeben. Die Turnhallensanierung war eigentlich erst für 2027 geplant gewesen, nun musste sie aber dieses Jahr für den Sportbetrieb gesperrt werden. Noch im Herbst sei der Abriss geplant, hieß es im Ausschuss. Die Schule behelfe sich mit Hallenzeiten der nahegelegenen Kolpingschule.