Erfurt. Eine Projektgruppe der Fachhochschule Erfurt nimmt verschiedene Faktoren der Lebenshaltungskosten in den Blick – und die Probleme, die daraus entstehen können. Für eine Studie werden Gesprächspartner gesucht.

Mit der Frage nach gerechten Lebenshaltungskosten beschäftigt sich eine Projektgruppe an der Fachhochschule Erfurt – und sucht Interviewpartner für eine Studie.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen drei wesentliche Faktoren, die sich Monat für Monat auf den Geldbeutel auswirken und miteinander in Beziehung stehen: Wohnkosten, Energiekosten und Mobilitätskosten.

„Jemand, der im eigenen Haus auf dem Land wohnt, ist für uns genauso interessant wie jemand, der eine Wohnung in der Innenstadt gemietet hat“, sagt Katrin Großmann, Professorin für Stadt- und Raumsoziologie. Ihrem Team, bestehend aus wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studenten, geht es darum, das Zusammenspiel der drei Kostenfaktoren zu erkennen und zu entschlüsseln, wie sie sich auf die Lebenshaltungskosten unterschiedlicher Haushalte auswirken – und auf den sozialen Alltag.

Gespaltener Wohnungsmarkt in Thüringen

„Es mag günstiger sein, auf dem Land zu leben, doch für Berufspendler dürfte es wesentlich teurer sein, zum Arbeitsplatz zu gelangen, als für jene, die Rad und Bahn nutzen oder zu Fuß gehen“, nennen die Studenten ein Beispiel für das Ineinandergreifen der Faktoren. Hinzu komme, dass sich einkommensschwache Familien nicht unbedingt die Häuser leisten können, die einen geringen Energiebedarf haben. Folglich steigen genau in diesem Bereich die Kosten.

Dass Thüringen einen gespaltenen Wohnungsmarkt hat, zeigte erst kürzlich eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln: Demnach ist das Angebot in großen Städten zu gering – bei steigenden Mietkosten, während in manchen ländlichen Regionen Leerstand herrscht.

Die Studiengruppe der FH Erfurt interessiert, wie verschiedene Haushalte mit den Kosten für Wohnen, Energie und Mobilität klar kommen, welche Kosten belastend sind, wo die größten Schwierigkeiten bestehen. „Schließlich hängt auch die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben stark davon ab, ob die genannten drei Faktoren gut miteinander harmonieren“, sagt Katrin Großmann.

Als Interviewpartner gesucht werden Ein- oder Mehrpersonenhaushalte, die mit den genannten Ausgaben zu kämpfen haben – egal ob als Mieter oder Hausbesitzer. Für die Teilnahme gibt es eine Aufwandsentschädigung von 15 Euro. Im Gespräch soll es auch um die Handhabe der genannten Kosten gehen: Muss gespart werden? Was kommt zu kurz?

Wer an der Studie teilnehmen möchte und als Gesprächspartner bereitsteht, kann per Mail Kontakt aufnehmen:

wohnen-energie-mobilitaet@fh-erfurt.de