Erfurt. Fußball-Landesklasse: Nord kassiert in Altengottern kurz vor Schluss den Ausgleich, An der Lache schafft ihn in Greußen noch. Büßleben gibt in Sömmerda erstmals Saisonpunkte ab.

Ein unspektakuläres und punktetechnisch nicht ganz befriedigendes Wochenende erlebten die Landesklässler des Fußballkreises Erfurt-Sömmerda. Der in der ersten Halbzeit dominante Spitzenreiter trennte sich in Sömmerda torlos und verlor kurz vor Ultimo beinahe, Aufstiegsfavorit Erfurt Nord teilte zum zweiten Mal im vierten Spiel die Punkte und An der Lache/Concordia mühte sich bei Aufsteiger Greußen zum 1:1. Gispersleben hatte spielfrei.

FSV Sömmerda – SV Blau-Weiß Büßleben0:0

Leon Klingenhöfer hätte für die Sömmerdaer wieder der Held sein können. Doch wieder blieb es beim Konjunktiv. Während der Flügelstürmer bei Erfurt Nord in der Nachspielzeit freistehend Richtung Eckfahne schoss und Nord mit dem 1:0 davonkam, war er diesmal näher dran. Es lief die 90. Minute, als Spitzenreiter Büßleben einen Einwurf zum Gegner warf und dieser mustergültig konterte. Klingenhöfer eilte über links davon, umkurvte noch Keeper Apitius und schloss aus spitzem Winkel ab – doch Simon klärte den Ball kurz vor der Linie.

So blieb es beim 0:0, dass für FSV-Coach Dominik Hoffmann ein gerechtes Ergebnis war und mit dem auch sein Gegenüber Mario Wisocki leben konnte. „Wir waren in der ersten Halbzeit zwar recht dominant, aber in der zweiten kam dann einfach zu wenig von uns“, meinte Büßlebens Trainer, dessen Team nach dem Seitenwechsel nur noch eine Halbchance durch Kreische hatte. Das sah davor noch anders aus, als allein Heymel, Laube und Kniese jeweils allein auf FSV-Keeper Notas zusteuerten. Doch der Ungar blieb jeweils der Sieger und sorgte dafür, dass Sömmerda das „Erfurt-Triple“ gegen An der Lache/Concordia (4:5), Nord (0:1) und nun Büßleben zumindest mit einem Punkt abschloss und nun deren vier auf dem Konto hat, während Büßleben mit zehn vorn bleibt.

Zwei Aufreger in diesem 0:0 der besseren Sorte gab es noch: In Hälfte eins forderten die Gastgeber nach vermeintlichem Foul an Schuhte vergeblich Elfmeter, Wisocki hatte ohnehin nur einen Körpereinsatz vom diesmal defensiv eingesetzten Simon erkannt. Mit dem Referee war Wisocki dennoch nicht zufrieden, denn dieser hatte Quitt kurz vor Ultimo vom Platz gestellt, weil er sich wohl fälschlicherweise von ihm beleidigt fühlte.

SV 90 Altengottern – FC Erfurt Nord1:1

Dem Prädikat Spitzenspiel wurde die Partie leider nicht gerecht. Schöne Spielzüge, viele hochkarätige Torchancen auf beiden Seiten – das konnten die gut 150 Zuschauer diesmal nicht bewundern. Dafür war es spannend und rassig bis zum Abpfiff. Erfurt Nord hatte von Anfang an ein optisches Übergewicht mit mehr Ballbesitz. Die Ballstafetten endeten aber vor Altengotterns Strafraum. Der Aufsteiger agierte abwartend – und hatte zweimal Glück: Isakovic hob das Leder auf den Querbalken (11.), Tobias Eckermann köpfte nach Ecke an den Pfosten (30.). Ein paarmal konnte Zamiar gegen nun dominante Gäste gut parierte. Bis zur 40. Minute hielt das Bollwerk, dann erzielte Isakovic die verdiente Führung mit rechts flach ins rechte Eck.

Aus der Kabine kam Altengottern druckvoller, rieb sich aber in vielen rassigen Zweikampf auf. Jedrzejczyk scheiterte im Duell mit Nord-Keeper Schoepe (70.). Knackpunkt des Spiels die 78. Minute, als Gäste-Kapitän Wetzold wegen Foulspiels nach Beratung mit dem Linienrichter die rote Karte sah. In Überzahl drückte der Gastgeber, blieb aber meist in der Deckung hängen. Ein Freistoß brachte dann die Ernüchterung für Nord: Maksymilian Denis vollendete mit links aus 20 Metern und sorgt für den verdienten Ausgleichstreffer. Altengotterns Trainer Marcus Czeromin meinte: „Wir hätten uns über einen höheren Pausenrückstand nicht beschweren können. So fighteten wir bis zum Schluss und belohnten uns.“ Die Gäste trauerten indes ihren Chancen in der ersten Halbzeit und zwei verlorenen Punkten hinterher.

SV Blau-Weiß Greußen – An der Lache/Concordia1:1

Greußen brannte nach den drei Auftakt-Niederlagen in der Fremde auf das erste Heimspiel. Dementsprechend engagiert gingen die Blau-Weißen von Beginn an zu Werke. Nach einem Zuspiel Mehmetis in die Tiefe erzielte Miguel Häring mit Hilfe des rechten Innenpfostens die Führung bereits in der Startminute. An der Lache versuchte es im weiteren Spielverlauf mit Fernschüssen zum Erfolg zu kommen, scheiterte aber auch oft am souverän agierenden Torwart Gräfe. Greußens Defensive stand stabil und gegen die technisch besser agierenden Gäste boten die Hausherren ihrerseits eine große Leidenschaft auf und hatten durch Häring und Naake, dessen Schuss Topf parierte, weitere Chancen. Auch als Naake Lautenbach anspielte, ging dessen Schuss knapp übers Lache-Tor. Nach einem Eckball köpfte Grabmann ans Außennetz des Gäste-Tores. Zwischen der 60. und 80. Spielminute hatten die Landeshauptstädter dann eine Druckphase, agierten aber weiterhin vorwiegend mit langen Bällen. Schließlich kam der Vizemeister durch das Tor von Iffarth nach Doppelpass mit einem Schuss aus zehn Metern in der 79. Minute zum Ausgleich. Greußen versuchte noch einmal in Richtung Dreier zu arbeiten, musste sich aber letztendlich mit der verdienten Punkteteilung zufriedengeben.