Erfurt. Der Barmann war ein Skelett mit Perücke und Sonnenbrille. Das sorgte für die ersten Lacher auf dem Roten Berg.

Die Verabredung galt für Marienkäfer, Prinzessinnen aus „1000 und einer Nacht“, für Spiderman und Mini-Polizisten. Als sie gegen 14 Uhr nach kurzem Fußmarsch von ihren Kindereinrichtungen „Spatzennest“ oder „Kinderland am Zoo“ eintrafen, war das bunte Buffet im Jugendhaus durchaus willkommen.

Mitglieder des Ortsteilrates um Bürgermeisterin Marina Rothe hatten mit Unterstützung der Sozialarbeiter vom Jugendhaus beispielsweise schon die Würstchen für schnelle Hotdogs warm gemacht, Chips und Schaumküsse waren platziert. Die Räume waren geschmückt. Als Barmann war ein Skelett mit üppig schwarzer Perücke und schriller Sonnenbrille drapiert worden. Das sorgte für erste Lacher.

Der Bar-Mann am Buffet war ein Skelett mit schwarzer Perücke und Sonnenbrille.
Der Bar-Mann am Buffet war ein Skelett mit schwarzer Perücke und Sonnenbrille. © Iris Pelny

Gekichert wurde auch am Tisch gegenüber, wo es auf Wunsch per Schnell-Schminken wenigstens eine Farbmaske gab, damit ersetzte man die teils fehlenden Kostüme. „Leider sind die Eltern unserem Aufruf nicht mit gefolgt“, bedauert die Ortsteilbürgermeisterin. Dabei hatte sie mittels Plakatierung rechtzeitig auf den Termin hingewiesen: in den Großhäusern, im Einkaufszentrum, in den Kindereinrichtungen.

Karneval hat durchaus Tradition am Roten Berg, bisher mit einem Umzug durchs Stadtviertel. Doch der Ortsteilrat suchte eine wetterunabhängige Location, wo es durchaus lauter werden darf.

„Die Trommeln verraten den Weg“, hatte Marina Rothe vorab den närrischen Generationen versprochen, die üblicherweise nicht Gäste im Jugendhaus der Stadtmission sind. Denn im Geranienweg – zwischen Zoopark und Zufahrt Richtung zur Stotternheimer Straße – stört Partylärm niemanden. Anwohner sind ein ganzes Stück weit weg.

Dicht dabei waren dagegen die närrischen Besucher, ob beim rhythmisch-markanten Auftritt der Samba-Gruppe 1 Erfurt, beim Auffangen des Bonbon-Regens oder bei der Stuhl-Reise nach Jerusalem. Der Spaß der Kinder war das schönste Dankeschön für die Aktivem vom Ortsteilrat. Sieglinde Eichelroth (62) beispielsweise hatte schon am Morgen Süßigkeiten an die Nachbarn im Kinderland am Zoo verschenkt und dann im Jugendhaus manch Schüssel gefüllt. Sie ist die zweite Legislaturperiode im Stadtteil engagiert, übernimmt beispielsweise die Gratulationsbesuche bei runden Jubiläen.

Drei Kostüme wurden prämiert. Es gab Gutscheine,  gesponsert vom Zoopark.
Drei Kostüme wurden prämiert. Es gab Gutscheine,  gesponsert vom Zoopark. © Iris Pelny

Auch sie hätte sich mehr Senioren zur Faschingsfeier gewünscht. So aber blieb es selbst bei der Prämierung der drei schönsten Kostüme eine Kinderveranstaltung. Jubelnd nahmen Prinzessinnen und Polizisten ihre Gratis-Eintrittskarten für den Zoopark entgegen. Dann ging es zurück in die Kindertagesstätten, wo es beim Abholen durch die Eltern wieder so viel zu erzählen gab: Es war Fasching am Roten Berg!