Rot-Weiß Erfurt verteidigt Tabellenführung nach Unentschieden im Topspiel

Marco Alles
| Lesedauer: 4 Minuten
FC Rot-Weiß Erfurt gegen Energie Cottbus.

FC Rot-Weiß Erfurt gegen Energie Cottbus.

Foto: Sascha Fromm

Erfurt  Dank eines tollen Schlussspurts hat der FC Rot-Weiß im Topspiel der Fußball-Regionalliga dem FC Energie Cottbus ein 2:2 abgerungen. (Die Highlights im Video.)

Vor 7462 Zuschauern holten die Erfurter einen 0:2-Rückstand auf und verteidigten mit dem Unentschieden die Tabellenführung. Von ihren Fans wurden sie dafür mit lautstarken „Spitzenreiter“-Sprechchören und tosendem Applaus gefeiert.

Die Schneeberge auf der Tartanbahn zeugten vom Kraftakt am Tag zuvor. Am Samstag hatten fast 150 Helferinnen und Helfer erst dafür gesorgt, dass überhaupt gespielt werden konnte. In einem fünfstündigen Einsatz befreiten sie das Spielfeld und die Randflächen im Steigerwaldstadion von einer etwa 15 Zentimeter dicken Schneedecke. Belohnt wurde diese Energieleistung von der Mannschaft mit einem verdienten Punktgewinn.

Fußball Regionalliga Spielzusammenfassung FC Rot-Weiß Erfurt RWE gegen Energie Cottbus am 4.12.2022

Erfurt setzte auf Erfolgself, Cottbus mit zwei Veränderungen

Während die Gastgeber auf die Erfolgself vom 6:2-Sieg gegen Babelsberg setzten, veränderte Energie die Anfangsformation gegenüber dem 4:0 gegen Halberstadt auf zwei Positionen. Für den einst auch für Erfurt spielenden Abu-Alfa sowie Eisenhuth liefen Kujovic und Badu von Beginn an auf.

Nachdem Mergel einen Warnschuss übers Tor abgegeben hatte (7.), gingen die Gäste mit ihrem ersten Versuch gleich in Führung. Als eine Ecke bereits geklärt schien, überflankte Osterhelweg die gesamte Erfurter Deckung und fand Slamar am langen Pfosten. Gegen dessen Direktschuss war Flückiger machtlos – 0:1 (13.).

Im Gegenzug fiel fast der Ausgleich. Doch der entwischte Mergel ließ sich zu weit abdrängen. Den Torschrei bereits auf den Lippen hatten die Rot-Weiß-Fans bei Nkoas Kopfball an den Querbalken (26.). Vorausgegangen war ein Eckball von Tavarez. Wiederum im direkten Gegenangriff vergab Kujovic freistehend das 2:0 für Energie.

Die Lausitzer ließen Rot-Weiß dank geschicktem Verschieben im Mittelfeld und aggressivem Zweikampfverhalten nicht ins gewohnte Tempospiel kommen. Dennoch besaßen A. Startsev und Tavarez gute Möglichkeiten, verzogen jedoch jeweils knapp. Glück hatte der Gegner, dass der schon verwarnte Hottmann nach einem Tritt gegen Mergel von Schiedsrichter Weisbach nicht vom Platz gestellt wurde (40.).

RWE in der Endphase mit mehr Risiko

Auch nach der Pause blieb der Sturmlauf zunächst aus. Cottbus hielt die Erfurter konsequent vom eigenen Tor weg und sicherte sich meist die zweiten Bälle. So spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Die Rot-Weißen mühten sich, jedoch fehlte es an Ideen, das Lausitzer Bollwerk zu knacken. Als Ballo in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor, besaß Badu die große Gelegenheit zur Vorentscheidung, zielte jedoch daneben (61.).

Besser machte es Wähling sechs Minuten später. Nach einem verunglückten Schuss stand er plötzlich am langen Pfosten allein und brauchte den Ball nur noch einzuschieben. Doch die Einheimischen gaben nicht auf. Angetrieben von 7500 Zuschauern gingen sie in der Endphase mehr Risiko und erzwangen binnen vier Minuten durch Hajrulla das 2:2. Erst blieb er nach einem Steckpass von Felßberg eiskalt und schob das Leder ins lange Eck (75.). Dann köpfte er am kurzen Pfosten eine Ciccarelli-Ecke zum Ausgleich ins Netz (79.).

In den Schlussminuten versuchten beide Teams, den Lucky Punch zu setzen. Es blieb allerdings beim gerechten Remis.

Erfurt: Flückiger – Moritz, Manu, Nkoa, Ballo (72. Kämpfer) – E. Startsev (59. Schwarz), A. Startsev (89. Lopes Cabral) – Seidemann (72. Felßberg), Tavarez (72. Ciccarelli), Mergel, Hajrulla

Cottbus: Bethge – Hasse, Slamar, Hildebrandt, Borgmann – Kujovic, Hofmann, Oesterhelweg (78. Eisenhuth) – Badu (90.+2 Abu-Alfa), Hottmann, Wähling

SR: Weisbach (Leuna), ZS: 7462, T.: 0:1 Slamar (13.), 0:2 Wähling (67.), 1:2, 2:2 Hajrulla (75./79.)