Erfurt. Im Flüchtlingslager soll Fair-Play-Fußball mit Schülern, Geflüchteten und Einheimischen ein besseres Verständnis für den jeweils Anderen fördern.
Der Erfurter Verein Spirit of Football ist mit einem sechsköpfigen Team zur griechischen Mittelmeerinsel Lesbos aufgebrochen. Dort werde das Team einen einwöchigen Workshop mit Kindern und Jugendlichen aus griechischen Schulen, Geflüchteten und Bewohnern der Stadt Mytilene durchführen, teilt Sven Soederberg mit. Geplant seien Fair-Play-Fußball, Yoga und Kunstprojekte.
Ins Rollen gebracht habe die Aktion die Politikerin Katrin Göring-Eckardt (Grüne), die nach Lesbos gereist war. Sie war erschüttert, dass auch Monate nach dem Brand des Flüchtlingslagers noch immer Tausende Geflüchtete ohne Perspektive in einem notdürftig eingerichteten Lager ausharren müssten. „Umso dankbarer bin ich Spirit of Football, die den Alltag der Menschen zumindest zeitweise aufbrechen und so wichtige Lichtblicke schaffen“, sagte Göring-Eckardt.
Durch Gelder der Kampagne „#LeaveNoOneBehind“, dem Erfurter Netzwerk für kulturelles Leben und einer Spende der Kowo wurde das Vorhaben möglich. Ein lokales Kooperationsnetzwerk hilft bei der Umsetzung. Vereins-Chef Andrew Aris ist sicher, dass gemeinsame Aktivitäten Sprachbarrieren überwinden und ein Verständnis für die Lebenslage des jeweils Anderen herstellen. Das, was in Erfurt geklappt hatte, soll nun in Lesbos gelingen, so Projektkoordinator Joaquin Ñáñez.