Erfurt. Geschäftsleitung reicht wieder Fördermittel an Kulturprojekte aus

Das Erfurter Bier Schluntz feiert aktuell sein zweijähriges Bestehen. Zu diesem Anlass werden die diesjährigen begünstigten Vereine und Projekte bekannt gegeben, denen ein Teil der in der Kaufsumme enthaltenen Kulturförderung zugute kommt. Wir sprachen mit den beiden Geschäftsführern Torsten Schart und Eric Ebeling über ein erstes Resümee ihres Projekts, das pro verkauftem Liter Bier sechs Cent in einen Topf für Erfurter Kulturprojekte wirft.

Im letzten Jahr hat es 2000 Euro für die Erfurter Kultur gegeben, von denen unter anderem das Graphitfestival, das Klanggerüst und auch das Kulturquartier Schauspielhaus profitiert haben. Wie viel ist denn für dieses Jahr zusammengekommen?

Torsten Schart: Im letzten Jahr wurden 4000 Euro erschluntzt, damit haben wir die Summe also einmal verdoppelt. Die insgesamt 1200 Euro, die wir für das Projekt ‚reinballerNLZ‘ im letzten Herbst generiert haben, sind da aber auch mit eingerechnet. Da ging es aber nicht um den normalen Bierverkauf, sondern um gezieltes Spendentrinken.

Vereine, Einzelprojekte und auch Initiativgruppen können sich mit ihren Plänen und Entwürfen bei Ihnen um eine Förderung bewerben. Kann man also durch die doppelte Summe für die Kultur auch auf eine höhere Bewerberzahl schließen?

Torsten Schart: Leider nein, dafür wissen wahrscheinlich noch zu wenig Leute bescheid, dass sie sich überhaupt bei uns um eine Fördersumme bewerben können. Wie im letzten Jahr gibt es eine bestimmte Anzahl an Bewerbungen, aber gerade letztes Mal war es zeitlich auch recht knapp. Da können wir nur appellieren, dass sich die Erfurter Kulturschaffenden jederzeit bei uns bewerben können. Denn das Geld ist ja schließlich vorhanden, und der Bedarf an Fördermitteln doch bekanntlich auch.

Wie konnte sich das Schluntz bisher in Erfurt und Thüringen verbreiten?

Eric Ebeling: Also wir beliefern Gastronomie und Getränkemärkte in den größeren Städten wie Erfurt, Jena, Weimar, Gotha und Eisenach. Im Prinzip sind wir im ganzen Freistaat vertreten, auch im Wartburgkreis oder in Ilmenau. Mittlerweile sind das insgesamt rund 70 Verkaufsstellen, die man auch auf unserer Webseite im Schluntzfinder angezeigt bekommt. Der Fokus liegt aber trotzdem weiterhin auf Erfurt.

Mit dem Blick auf die Zukunft ist doch sicherlich in Planung, noch mehr Standorte zu generieren.

Eric Ebeling: Generell natürlich schon, wobei sich das in der Gastronomie für uns leichter gestaltet. Wenn es um Super- oder Getränkemärkte geht, die uns durchaus auch schon angefragt haben, stoßen wir momentan allerdings einfach noch an logistische Grenzen. Daher arbeiten wir enger mit den Lokalen und Gaststätten zusammen, die wir persönlich mit Bier beliefern können.

Und wie sieht es mit der Verbreitung in Erfurt aus? Das Bier ist ja momentan noch nicht flächendeckend in der Stadt zu haben.

Torsten Schart: Natürlich möchten wir unser Kulturbier vor allem in Erfurt, was ja auch unsere Heimatstadt ist, präsenter machen. Da war es von Anfang an unser Ziel, mit den größeren kulturschaffenden gastronomischen Einrichtungen, die ja die Szene maßgeblich prägen, näher zusammenzurücken. Denn am Ende geht es bei uns eben nicht nur ums Biertrinken, sondern um einen Beitrag für die vielfältige Kulturarbeit, die an diesen Orten stattfindet.

Am 2. August werden die erfolgreichen Bewerberprojekte bekanntgegeben. Wie wird das gestaltet?

Eric Ebeling: Wie im letzten Jahr teilen wir die Fördersumme auf mehrere Vereine und Initiativen auf und verbinden das Ganze mit unserem Schluntz-Geburtstag. Bis zu den Scheckübergaben bleiben die Gewinner dann auch streng geheim. Was wir aber schon sagen können ist, dass wir für eine unterhaltsame Moderation und natürlich auch für hervorragende Livemusik gesorgt haben.

Zu guter Letzt: Was wünschen Sie sich für das nächste Schluntz-Jahr?

Torsten Schart (lacht): Wir freuen uns auf viele weitere Veranstaltungen, an denen wir uns beteiligen und auf neue Vereine, die wir unterstützen können. Würde jeder Erfurter (18+) nur ein Schluntz pro Woche trinken, könnten wir jedes Jahr einen sechsstelligen Betrag an Erfurter Kulturprojekte ausschütten.

heute, Café Nerly, Marktstr. 6, Beginn 19 Uhr, Einlass 18 Uhr,