Streichelzoo der Erfurter Schule am Andreasried geplündert: So soll geholfen werden

Frank Karmeyer
| Lesedauer: 2 Minuten
Geklaut wurden drei Zwergkaninchen und drei Meerschweinchen.

Geklaut wurden drei Zwergkaninchen und drei Meerschweinchen.

Foto: Polizei Erfurt

Erfurt.  Einen einzelnen Hasen haben Diebe im Streichelzoo der Schule am Andreasried zurückgelassen. Das Schicksal der gestohlenen Tiere ist ungewiss.

Die rund 170 Schülerinnen und Schüler der Schule am Andreasried/Förderzentrum 1 sind traurig: Unbekannte haben aus dem Streichelzoo auf dem Schulhof der Fördereinrichtung drei Meerschweinchen und drei Zwerghasen gestohlen. Nur einen Rammler namens Eckardt ließen die Diebe allein in dem Stall zurück.

Kerstin Mähler, Sonderpädagogin an der Schule, hatte vor wenigen Tagen drei junge Zwergkaninchen gekauft, damit Eckardt nicht so allein im Gehege ist, nachdem seine Stallgenossen eines natürlichen Todes gestorben waren. „Doch seine Freude währte nicht lang“, sagt sie traurig. Und die drei, vier Monate alten Neuzugänge wären noch gar nicht richtig angekommen in ihrem neuen Zuhause, da waren sie unfreiwillig schon wieder weg.

Und sie fragt sich: „Wer macht denn sowas?“ Sie könne nur hoffen, dass die Diebe die Tiere weiterveräußert haben und diese vielleicht ein neues, schönes Zuhause finden. Im schlimmsten Fall hätten die Diebe die Tiere nur gestohlen, um sie irgendwo im Rieth auszusetzen. Ein schlechter Spaß: „Das überleben die sechs gewiss nicht. Nicht die Zwergkaninchen und erst recht nicht die empfindlicheren Meerschweinchen“, sagt die Sonderpädagogische Fachkraft, die seit mehr als 15 Jahren die Tiere im kleinen Streichelzoo der Schule betreut.

Der Hausmeister der Schule, an der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet werden, stellte den Verlust am Dienstag fest. Der Sachwert sei zwar gering, der Verlust für die Schüler jedoch sehr groß. Immer sei es etwas Besonderes für sie, die Tiere aus dem Stall zu nehmen, zu streicheln und auf den Schoß zu nehmen. So würden sie auch schwerstbehinderten Kindern eine große Freude machen.

In diesem Jahr, so berichtet Kerstin Mähler sei der Etat für eine Neuanschaffung aufgebraucht. Umso erfreulicher sei es, dass am Mittwoch das Telefon der Schule nicht stillstand und sich viele Helfer angeboten hätten, Geld oder Tiere zu stiften, um den schmerzlichen Verlust auszugleichen. „Alle wollen helfen, ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht“, sagt Kerstin Mähler.

Benannt waren die Tiere nach Lehrern und Pädagogen – ein Meerschweinchen hieß daher „Frau Mähler“, wie die Sonderpädagogin lachend erzählt: „Wir lassen die Kinder für die Namensgebung immer abstimmen, diesmal fiel die Wahl auf Lehrernamen.“ Schon bald dürfte wieder neu gewählt werden.