Urbich. Ortsteilbürgermeister vorgestellt Peter Fitzenreiter fordert Ausgleichsmaßnahmen für das Gewerbegebiet

Nach dem Stadtratsbeschluss zu einem Gewerbegebiet am Ortsrand ist die Stimmung in Urbich nicht die beste. „In den Stellungnahmen zum Flächennutzungsplan haben wir das Vorhaben rigoros abgelehnt“, sagt der alte und neue Ortsteilbürgermeister Peter Fitzenreiter. Denn nicht nur sei die Ablehnung der Pläne aus dem Ort in den Beschlüssen ignoriert worden. Die Urbicher hätten auch nicht das Gefühl, für die Belastung in irgendeiner Form kompensiert zu werden.

Die als Gefahrenpunkte bei Hochwasser identifizierten Brücken „Über den Krautländern“ und an der „Schleuse“ im Ort würden weiterhin nicht durch Neubauten mit vernünftigem Durchlass ersetzt. „Das nächste Hochwasser kommt bestimmt“, sagt Fitzenreiter. „Es ist völlig unverständlich, dass die Stadt kein Geld bereit stellt.“

Stillstand herrsche auch an der alten Schule, die im Ort als Schandfleck gilt. Laut Fitzenreiter hält die Denkmalbehörde das Gebäude für sanierungswürdig. Er selbst glaubt das nicht und verweist auf einen alten Wasserschaden, der zum Schwammbefall führte. „Es gibt keine Nutzung, und die Stadt hat kein Geld“, sagt der Bürgermeister. „Wir wollen, dass die Ruine abgerissen wird.“

Das von der Stadt versprochene Freihalten einer Fläche am Rande des Gewerbeparks, auf der irgendwann einmal ein Sportplatz entstehen könnte, sei den Einwohnern zu wenig. Denn der Sport- und Freizeitplatz ist ein weiterer Punkt, für den die Urbicher schon lange kämpfen. Doch ob neben der Schule, wo schon 1988 ein Sportplatz geplant war, oder auf einer früheren Hausmüll-Deponie Richtung Linderbach – alle Vorschläge aus dem Ort führten zu nichts. Es gebe keine Fördermittel, weil das Vorhaben in kein Programm passt, sei den Urbichern gesagt worden.

Dennoch wollen Fitzenreiter und der neue, um ein Mitglied aufgestockte Ortsteilrat konstruktiv weiter arbeiten und auch die Entwicklung des Gewerbegebiets begleiten. „Wir fordern, dass alle Ausgleichsmaßnahmen in Urbich geschehen und nicht in der Buga untergehen“, nennt Fitzenreiter ein Beispiel.

Auch in das alte Gerätehaus setze der Ortsteilrat seine Hoffnung. Es solle teilsaniert und der Vorplatz befestigt werden. „Der Vorplatz sieht furchtbar aus“, sagt Fitzenreiter. Gemeinsam mit dem Garten- und Friedhofsamt, das in dem Gebäude einen Standort hat, soll der Platz möglichst noch in diesem Jahr gepflastert werden – dafür würden auch Ortsteilmittel eingesetzt. Danach könnten das Dach und das Tor erneuert werden.

Vielleicht finden sich im Haus auch noch Lagermöglichkeiten für den Ortsteilrat und den Dorfclub. Derzeit lagern sie ihre Fest-Utensilien etwa für das Tonnenfeuer in der alten Schule.

In Fitzenreiters zweiter Amtszeit bleibt auch der Kanal- und Straßenbau ein Thema. Ein Großteil ist geschafft, doch mit der Rudolstädter Straße, wo ab 2022 geplant werden soll, stehen noch wichtige Bauabschnitte bevor. Warum aber in der Büßlebener Straße die letzten 150 Meter vor dem Ortsschild ein Flickenteppich bleiben, weil auf diesem kurzen Abschnitt gerade keine Kanalmaßnahmen nötig sind, sei „den Leuten nicht zu vermitteln“, sagt Fitzenreiter.

Weiter einsetzen will er sich für einen Blitzer an der Kreuzung von Rudolstädter Straße und Ostumfahrung, wo schon viele, auch fatale, Unfälle passiert sind. „Ob Polizei oder Stadt den Blitzer aufstellen, ist uns egal“, sagt Fitzenreiter. Auch in der Rudolstädter Straße im Ort müsse geblitzt werden. „Die Autos holpern über das Kopfsteinpflaster, und in der verkehrsarmen Zeit wird in der 30-er Zone gerast“, erzählt er.