Erfurt. Der Erfurter Holzbildhauerverein Pro Forma hatte am Montag zur Vernissage ins katholischen Krankenhaus geladen.

„Möchte man etwas Medizinisches in einem Akut-Krankenhaus wird es schwierig. Möchte man allerdings etwas Nicht-Medizinisches wird es schier unmöglich.“ Mit diesen Worten eröffnete Dr. Stefan Dammes, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, am Montag die Vernissage im Katholischen Krankenhaus St. Johann Nepomuk. Dann übernahm Holzbildhauermeister Robert Kolbe, Vorstandsvorsitzender des Vereins Pro Forma aus Erfurt, das Wort und blickte zurück auf die Vereinsgeschichte.

Holzbildhauer stellen Kunst im Krankenhaus aus

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Die Begeisterung am künstlerischen Schaffen und gesellschaftlichen Engagement führte 2017 zur Gründung von Pro Forma. Vereinsvorsitzender Robert Kolbe vereint kunstbegeisterte Erfurter aus den Bereichen Holzbildhauerei, Geistes- und Sozialwissenschaften, Architektur, Pädagogik, Handwerk, Kunst und Kultur. Erste Ausstellungen des Vereins mit dem Ziel, regionale und unbekannte Künstler zu fördern, gab es bereits im Café Nerly und im Kulturquartier im Erfurter Schauspielhaus.

Die aktuelle Ausstellung sei das Ergebnis des Holzbildhauersymposiums im vergangenen Jahr. Über einen Zeitraum von zwei Wochen konnten die Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen. Höhepunkte der Veranstaltungsreihe waren der Anschnitt, die Ausformung und die Ausstellung – um es mit den Worten eines Holzbildhauers zu sagen. Die damals entstandenen Skulpturen kann man nun in den Gebäuden und auf dem Gelände des Katholischen Krankenhauses bestaunen. Zu sehen sind unter anderem wütende Hasen, ein Nussknacker, der sogar Kokosnüsse knackt, oder ein verbogener Nagel – übrigens die einzige Steinmetzarbeit der Ausstellung.

Die Skulptur „Demeter mit Strohbündel“ von Luise Matthes besteht ausschließlich aus Holz.
Die Skulptur „Demeter mit Strohbündel“ von Luise Matthes besteht ausschließlich aus Holz. © Marco Schmidt

Gerade wegen der begrenzten finanziellen Mittel freut sich das Katholische Krankenhaus über die Möglichkeit, die Kunst auszustellen. Und auch auf Seiten des Vereins Pro-Forma ist die Freude groß. Das Ziel sei es, die Bekanntheit der Skulpturen und ihrer Künstler zu steigern.

Auch 2020 wird das Holzbildhauersymposium wieder stattfinden. Inzwischen wurde das Programm künstlerisch erweitert. Mit Graffitikünstlern und Metallinstallateuren, verschiedenen Bands, Kinder- und Erwachsenenworkshops soll den Teilnehmern allerhand geboten werden. Vor allem die Workshops, die auch außerhalb des Symposiums angeboten werden, sollen Mut machen, neue Dinge auszuprobieren.

Holz als Werkstoff spielt die zentrale Rolle. Unter Anleitung von Robert Kolbe kann man sich innerhalb der Workshops selbst an der Holzverarbeitung versuchen. Holzbildhauer und Künstler können sich bis 31. Mai 2020 für Pro-Forma 2020 anmelden.

Pro-Forma 2020: Workshops vom 6. bis 17 Juli, Holzbildhauersymposium vom 18. Juli bis 1. August, Am Wasserturm 4, 99085 Erfurt