Lydia Werner über Dinge am unerwarteten Ort.

Wahrscheinlich wollen Sie das Wort Klopapier gar nicht mehr hören oder sehen. Das Hamstern desselben hatte die sozialen Netzwerke jedenfalls schon ein bisschen beschäftigt, als ich unser großes Kind vom Bahnhof abholte. Zwei Wochen mag es her sein, da waren die allerersten Worte, die er – vollkommen entsetzt und ungläubig – zu mir sagte: „Mama, in der Kaufhalle gibt’s kein Klopapier mehr.“

Willkommen in der Gegenwart, dachte ich nur. Weil er zu diesem Zeitpunkt plante, nach dem Wochenende zurückzukehren in seine Studentenbude, lag bei unserem Samstagseinkauf ein Päckchen davon obendrauf. Für den guten Jungen. Die nette Dame am Bäckerstand veranlasste dieser Anblick zu einem flappsigen Kommentar.

Kurzum: Das erwachsene Kind blieb. Weil das Hamstern nicht sein Ding ist, sondern eher ein leerer Kühlschrank. Da verlässt man sich doch lieber aufs Elternhaus. Das Klopapier ist uns trotz leerer Regale noch nicht ausgegangen. Und am Bäckerstand entdeckte ich gestern etliche Kuchen, die die Form einer Rolle Klopapier aufwiesen.