Gera. Da hilft jetzt nur noch abwarten. Ein Mittel, das die bis zu fünf Zentimeter langen Schwammspinner-Raupen in ihrem jetzigen Entwicklungsstadium noch vernichten könnte, würde auch anderen Lebewesen und der Umwelt schaden. Die Idee wurde deshalb am Montag verworfen.

Zur Bekämpfung der heftigen Raupenplage in Gera-Liebschwitz will die Stadt vorerst kein Insektizid einsetzen. Ein Mittel, das die bis zu fünf Zentimeter langen Schwammspinner-Raupen in ihrem jetzigen Entwicklungsstadium noch vernichten könnte, würde auch anderen Lebewesen und der Umwelt schaden, sagte Konrad Nickschick, Fachdienstleiter Umwelt bei der Stadt, am Montag. „Das würde andere Insekten im Breitband hinwegraffen, weil es nicht spezifisch wirkt.“

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Die Tiere treten massenweise auf und fressen Pflanzen in den Gärten kahl. Nickschick sprach am Montag von Millionen Tieren, die sich im Ortsteil ausgebreitet hätten. Hauptnahrungsmittel der Raupen sind Eichenblätter, wie eine Sprecherin der Stadt sagte. Die Tiere seien aus einem nahe gelegenen Eichenwald nach Gera-Liebschwitz gekommen. Die Kommune bot den Anwohnern vergangene Woche Ausweichquartiere an - diese wurden allerdings nicht in Anspruch genommen, wie die Sprecherin sagte. Die Feuerwehr verteilte Fliegengitter.

Die große Raupen-Plage in Gera

Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn.
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn. © Peter Michaelis | Gera
Die Haare der Raupen brennen wie Brennnesseln, wenn man sie berührt.
Die Haare der Raupen brennen wie Brennnesseln, wenn man sie berührt. © Peter Michaelis | Gera
Die Feuerwehr verteilte Fliegengaze und die Stadt stellte bei Bedarf Notunterkünfte bereit.
Die Feuerwehr verteilte Fliegengaze und die Stadt stellte bei Bedarf Notunterkünfte bereit. © Peter Michaelis | Gera
Derzeit gebe es drei Stellen rund um Gera , die betroffen seien: neben Liebschwitz seien das eine Stelle mitten im Wald von Meuselwitz und eine im Wald westlich von Ronneburg , heißt es aus dem Forstamt.
Derzeit gebe es drei Stellen rund um Gera , die betroffen seien: neben Liebschwitz seien das eine Stelle mitten im Wald von Meuselwitz und eine im Wald westlich von Ronneburg , heißt es aus dem Forstamt. © Peter Michaelis | Gera
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn.
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn. © Peter Michaelis | Gera
Der Ortsteilbürgermeister hofft, „dass es in zwei bis drei Wochen vorbei ist“, denn die Raupen würden sich im vierten Stadium der Entwicklung befinden und sich danach verpuppen.
Der Ortsteilbürgermeister hofft, „dass es in zwei bis drei Wochen vorbei ist“, denn die Raupen würden sich im vierten Stadium der Entwicklung befinden und sich danach verpuppen. © Peter Michaelis | Gera
So eine Massenvermehrung hatte es bereits 2012 in Liebschwitz gegeben
So eine Massenvermehrung hatte es bereits 2012 in Liebschwitz gegeben © Peter Michaelis | Gera
Wenn es ganz leise ist, hört man sie fressen, die Raupen des Schwammspinners. Es stinkt nach verwesenden Raupen, die nicht mehr genug zu fressen finden.
Wenn es ganz leise ist, hört man sie fressen, die Raupen des Schwammspinners. Es stinkt nach verwesenden Raupen, die nicht mehr genug zu fressen finden. © Peter Michaelis | Gera
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn.
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn. © Peter Michaelis | Gera
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn.
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn. © Peter Michaelis | Gera
Trotzdem sind es noch Abertausende, die sich über die Grundstücke in der Salzstraße vor dem Eichenwäldchen in Liebschwitz hermachen.
Trotzdem sind es noch Abertausende, die sich über die Grundstücke in der Salzstraße vor dem Eichenwäldchen in Liebschwitz hermachen. © Peter Michaelis | Gera
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn.
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn. © Peter Michaelis | Gera
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn.
Der Schimmelspinner treibt Mitte Juni viele Liebschwitzer in den Wahnsinn. © Peter Michaelis | Gera
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Die Stadt beriet am Montag mit Bürgern, Vertretern des Forstamts Weida und des Thüringer Landesamts für Landwirtschaft über das Problem. Ein weiterer runder Tisch ist für Herbst geplant, wenn es einen Überblick über die Zahl der gelegten Eier geben soll. Diese könnten abgesammelt werden, bevor die Raupen schlüpfen, so Nickschick. Im kommenden Jahr könnten die Raupen frühzeitig mit einem biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel beseitigt werden.

Das große Krabbeln: Über die Raupenplage in Gera-Liebschwitz