Ballstädt. Feierliche Grundsteinlegung mit Handabdrücken. Diakoniewerk will das Haus betreiben, das in einem Jahr fertig sein soll.

In Ballstädt, Ortsteil der Landgemeinde Nessetal, ist am Freitagvormittag der Grundstein für eine Seniorenwohngemeinschaft gelegt worden. Dazu durften Mädchen und Jungen aus dem Kindergarten des Dorfes ihre Handabdrücke in der Platte mit der Hülse, die Zeitdokumente enthält, hinterlassen. Die Platte wird später im Foyer eingebaut. „Das ist eine schöne Idee“, sagte Steven Müller von der Baufirma Fenn, der den Zement rund um die Hülse verteilt und geglättet hatte. „Das habe ich so noch nicht erlebt.“

Anschließend erfreuten die Steppkes mit Liedern und Gedichten die vielen Gäste der Feier, die mit einer Andacht, gehalten von Superintendent Friedemann Witting, begonnen hatte.

Für rund fünf Millionen Euro errichtet der Bodelschwingh-Hof Mechterstädt als Investor mit dem Generalübernehmer, der Firma Exsos, in Ballstädt eine barrierefreie Wohnanlage in Holzbauweise mit 48 Einzelzimmern mit Bad, die auf vier Wohngemeinschaften mit Gemeinschaftsräumen aufgeteilt sind.

Ein Modell des geplanten Hauses hatte Architekt Jörg Lammert nach Ballstädt mitgebracht. Es werde auch einen großen Innenhof geben, einen Andachtsraum, einen Frisör und einen Fußpflegesalon, kündigte Kathrin Scharffenberg, Geschäftsführerin vom Josias Löffler Diakoniewerk Gotha an, das das Haus betreiben wird. „Dank einer Café-Bar soll unsere Seniorenwohngemeinschaft auch für die Öffentlichkeit nutzbar sein und Verbindung zum Dorf haben.“ Im Vordergrund aber stehe das gemeinschaftliche Wohnen. So soll in jeder Wohngemeinschaft täglich frisch gekocht werden. „Und wir wollen das Kneipp-Gesundheitskonzept hier umsetzen.“

Die Eröffnung ist im Sommer 2020 geplant. Bereits jetzt werden Anmeldungen entgegen genommen. „Eine große Herausforderung wird es auch sein, qualifizierte Mitarbeiter zu finden“, sagte Thomas Gurski, Geschäftsführer der Diakonie im Landkreis Gotha.

Horst Dünkel (CDU), der Ortschaftsbürgermeister von Ballstädt, genoss die Grundsteinlegung am Freitag sichtlich. Drei Jahre hat es gedauert, ehe seine Idee einer Seniorenwohnanlage im Nessetal Wirklichkeit werden konnte. „Ursprünglich hatten wir uns das Rittergut angeschaut, aber das funktionierte nicht. Durch Zufall sind wir auf das Grundstück am Anger aufmerksam geworden, und nach einigen Verhandlungen ist es uns gelungen, alles zu regeln, einen Investor und einen Betreiber zu finden“, sagt er. „Nun können ältere Menschen, die nicht allein zurecht kommen, im dörflichen Umfeld bleiben.“

Auch Irma Meyer aus Ballstädt freut sich. „Es ist gut zu wissen, dass es so etwas bald hier gibt – falls ich mal auf Hilfe angewiesen bin“, so die 94-Jährige.