Georgenthal. Im Thüringer Wald im Kreis Gotha sind Windvorrangflächen ausgewiesen. Unser Autor meint: Hier Windräder zu bauen, wäre ein großer Fehler!

  • Der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland ist bitter nötig. Das ist richtig, meint Tobias Leiser.
  • Der Schutz der Natur - und damit des Thüringer Waldes - ist aber mindestens genauso wichtig. Der Wald sollte vor der Energiewende stets Vorrang haben.
  • Erst sollte an anderen Schrauben gedreht werden.

In Zeiten des Klimawandels ist der Ausbau erneuerbarer Energien nicht nur richtig, sondern auch bitter nötig. In Zeiten, in denen der Thüringer Wald immer weiter schrumpft, ist es jedoch eine Fehlentscheidung, im Wald neue Windvorrangflächen auszuweisen. Vor der Energiewende hat der Wald stets Vorrang.

Tobias Leiser ist Volontär in der Lokalredaktion Gotha.
Tobias Leiser ist Volontär in der Lokalredaktion Gotha. © Funke Medien Thüringen | Malte Hahs

Dass Waldeigentümer im Landkreis Gotha nun befürchten, enteignet zu werden, ist verständlich – vor allem wenn zufällig ein Unternehmer aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien ein Waldstück kauft. Waldgemeinschaften leisten einen entscheidenden Beitrag, den Thüringer Wald auch für kommende Generationen zu bewahren. Die harte Arbeit, die sie in die Aufforstung gesteckt haben, darf nicht umsonst gewesen sein.

Ja, ein paar Windräder mögen die Aussicht nicht komplett zerstören. Zerstört werden allerdings Teile der Natur für unseren hohen Energiebedarf. Statt nun immer mehr Anlagen in die Landschaft zu zimmern, sollten wir erst mal an anderen Schrauben drehen und unseren Verbrauch in den Griff bekommen. Vielleicht können wir damit weitere Fehlentscheidungen vermeiden.

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