Bufleben. Die beiden Zugvögel trotzten Schnee und Kälte. Warum sie nicht wie ihre Artgenossen gen Süden starteten und selbst bei Minusgraden im Landkreis Gotha blieben.

Selbst bei Nachttemperaturen von minus 13 Grad blieb in diesem Winter ein Storchenpaar in Bufleben. Auch 17 Zentimeter Schnee im Februar veranlassten die Zugvögel nicht, wie in den Vorjahren ins Winterquartier in den Süden zu ziehen. Der Buflebener Sebastian Berg notierte Tag für Tag die Temperatur und die Schneehöhe. „In den vergangenen Jahren war es üblich, dass unsere Storchendame nach der Aufzucht kurz nach den Jungtieren Richtung Süden flog. Er flog wesentlich später und war sehr früh im Jahr wieder in Bufleben“, so Sebastian Berg.

„In milden Wintern kommt es vor, dass Störche bleiben“, so Juliane Balmer. Die Mitarbeiterin der Vogelschutzwarte in Seebach sagt, dass die Tiere nicht unbedingt Dauerfrost und eine geschlossene Schneedecke mögen, aber die Kälte nicht das Problem sei. Wichtiger sei, dass das Nahrungsangebot stimmt. „Die Tiere passen sich schnell an“, so Balmer weiter. Es sei naheliegend, dass ein Zusammenhang mit dem Klimawandel besteht.

Tiere sind nicht so treu, wie angenommen

Üblicherweise zögen Zugvögel, wie die Weißstörche aus Bufleben, im Winter Richtung Süden. Dabei gebe es in Deutschland eine Zugscheide. Ein Teil nehme die Westroute, die über Frankreich und Spanien nach Afrika führe. Ein anderer Teil ziehe ostwärts Richtung Süden.

Ein Storch, der in Bufleben gebrütet hat, fliegt über den Ort.
Ein Storch, der in Bufleben gebrütet hat, fliegt über den Ort. © Archiv | Claudia Klinger

„Man sagt zwar, dass Störche sehr partnertreu sind, aber bei den Tieren gibt es mehr Bewegung, als man denkt“, so Juliane Balmer weiter. Sie würden ihre Partner und Nester öfter wechseln, als angenommen wurde. So könne man beispielsweise bei den Buflebener Störchen nicht sagen, ob es die gleichen, wie in den Vorjahren sind. Das könne nur anhand der Beringung festgestellt werden.

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