Guten Morgen: Victoria Augener über eine stürmische Namensvetterin

Am Donnerstag schrieb ich noch darüber, wie Orkane zu ihren Namen kommen, jetzt bin ich selbst dran. Am Sonntag erwartet Deutschland nun Tief Victoria mit Sturmböen und frühlingshaften Temperaturen um die 15 Grad.

Ausführlich haben sich viele Medien über Sabine lustig gemacht, weil dieser weit verbreitete und eher unscheinbare Name nicht zu den Bildern passt, die der Sturm geliefert hat: abgeknickte Bäume, verunglückte Fahrzeuge, abgedeckte Dächer und schließlich auch ein Kran, der in den Frankfurter Dom gestürzt ist. Da hatten Kyrill und Lothar schon eine eindrücklichere Wirkung.

Doch ganz war es nicht dem Zufall geschuldet, dass Tief Sabine so heißt, wie sie heißt. Eine Wetterpatenschaft des Meteorologieinstituts der Freien Universität Berlin macht es möglich, Hoch- und Tiefdruckgebiete auf einen Wunschnamen zu taufen. Das sei eine willkommene Gelegenheit, jemandem eins auszuwischen, befand ich in meiner letzten Kolumne. Nun scheint es Karma zu sein, dass mein Vorname das nächste Schreckgespenst der Wetterberichte wird.

Ich hoffe jedenfalls auf ein milde gestimmtes Tief Victoria, denn am Wochenende bin ich mit der Bahn in Süddeutschland unterwegs. Drücken Sie mir also die Daumen, dass ich am Montag wieder pünktlich in der Redaktion sitze und nicht am Münchner Hauptbahnhof.