Landkreis. In Gotha leiden die Bäume im Park unter der trockenen Hitze. Die Rabatten im Orangeriegarten werden täglich gegossen. In den Krankenhäusern sind indes keine steigenden Patientenzahlen zu verzeichnen.

Ob Mensch, ob Tier jeder stöhnt seit den vergangenen Tagen über die anhaltende Hitze, die aber auch den Gärtnern zu schaffen macht. Seit Anfang der Woche sind die Mitarbeiter des städtischen Garten-, Park- und Friedhofsamtes unterwegs, um die Blumenrabatten und Sträucher mit Wasser zu versorgen.

„Wegen der Hitze müssen wir regelmäßig gießen“, sagt Anne Sydow. Die Mitarbeiterin ist für den Orangeriegarten zuständig, wo sie am Mittwochvormittag die Pflanzen und Blumenkübel versorgte. Am Donnerstag sollen die Steinamphoren mit Pelargonien bestückt werden. Die Trockenheit mache Bäumen und Sträuchern zu schaffen, entgegnet Jens Scheffler, Parkverwalter der Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten.

Insbesondere seien vor allem die Buchen im Gothaer Park davon betroffen. Diese produzieren derzeit viele Samen und weisen eine Wipfeldürre auf. Das habe etwas mit der Niederschlagsmenge zu tun, erklärt Jens Scheffler. Da weniger Niederschläge in Gotha gefallen seien als die Jahre zuvor, könne man die Veränderungen an den Bäumen im Park bemerken. Zudem werde die Stadt durch den Seeberg, Krahnberg und Thüringer Wald wie in einem Tal eingeschlossen, sodass hier halb wüstenartige Zustände herrschen. „Früher haben wir alle zwei bis drei Tage gegossen, dass kann man heute nicht mehr machen“, so der Parkverwalter. Allerdings werden Rasenflächen, Bäume, Sträucher und Kübelpflanzen aus seiner Sicht nicht gegossen.

Keine steigenden Patientenzahlen in Krankenhäusern

Noch geht es in den Krankenhäusern in Stadt und Landkreis Gotha ruhig zu. So gebe es nach Auskunft des leitenden Oberarztes der Notaufnahme des Helios-Klinikums Gotha, Daniel Brenn, derzeit keine Zunahme an Patienten mit Kreislaufproblemen durch die Hitze. Im Haus selbst stehen für Wasserautomaten bereit, wo sich Patienten, Besucher und Personal jederzeit einen Glas zapfen können. Zudem wird in der Cafeteria immer ein frischer Salat und genügend Eis vorgehalten. „Patienten und Besucher können ihr Eis also unter Palmen genießen“, sagt Sandra Oehmer, Sprecherin des Gothaer Klinikums. Operationen müssen wegen der Hitze nicht verschoben werden, da die Operationssäle der Jahreszeit entsprechend gekühlt oder geheizt werden.

Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vermeldet seit Beginn der Hitzewelle keine vermehrten Einsätze. „Die Kreislaufprobleme, die durch Flüssigkeitsverlust verursacht werden, treten in der üblichen Anzahl auf“, sagt Sabine Köhler vom DRK-Vorstand.

Genug trinken

Betroffen davon seien vor allem ältere Personen, die bei den heißen Temperaturen zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen haben. Auch in der Zentralen Notaufnahme des SRH-Krankenhauses Waltershausen-Friedrichroda sei aufgrund der Hitze kein erhöhtes Patientenaufkommen zu verzeichnen. Klinikgeschäftsführerin Annett Gratz rät aber dazu, mehr Flüssigkeiten zu sich zu nehmen und das Arbeiten im Freien, wenn möglich zu vermeiden.

Tipps: mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag zusätzlich zu den Mahlzeiten trinken. Am besten Mineralwasser, Tee, Schorlen oder Wassermelone essen. Für Abkühlung sorgen kühle feuchte Umschläge im Stirn-Nackenbereich, auf Unterarmen oder Unterschenkeln.