Gotha. Oberbürgermeister Knut Kreuch pflanzt ein Exemplar der langlebigen und nicht ganz unumstrittenen Art Robinie, Baum des Jahres 2020.

Eine Robinie hat einen neuen Platz im Gothaer Bürgerpark an der Rudloffstraße gefunden. Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) hat den Baum persönlich gespendet und am Donnerstag gepflanzt. Die Robinie ist Baum des Jahres 2020.

Im mittlerweile 32. Jahr wird der Baum des Jahres von der Dr.-Silvius-Wodarz-Stiftung bestimmt, die mit der Aktion auf seltene und vernachlässigte Arten aufmerksam machen will. Die Stiftung begründet ihre Wahl damit, die Robinie sei eine Hoffnung im klimabedingten Waldumbau. Andere kritisieren, die Baumart, die in Europa nicht heimisch sei, bedrohe Naturkleinode.

Die Gewöhnliche Robinie heißt lateinisch Robinia pseudoacacia. Sie weist Stacheln und Fiederblätter auf und bildet ähnliche Früchte wie die Akazie aus. Beide Baumarten stammen zwar aus derselben Pflanzenfamilie, ihre Blüten weichen jedoch stark voneinander ab. Die Robinie gilt mit ihrem harten Holz weltweit als eine der am meisten gepflanzten Baumarten. So stehen in China schon mehr Bäume dieser Art als in ihrer Heimat Nordamerika – überwiegend jedoch in Plantagen. Nach zerstörerischen Umwelteinflüssen fasse die Robinie schnell Fuß auf verwüsteten Flächen, erklärt die Wodarz-Stiftung. Doch auch den anderen dort heimischen Arten räume sie nach und nach Platz ein. Die Robinie soll besonders tolerant gegenüber Hitze und Trockenheit sein. Sie wächst ungewöhnlich schnell, und ihr Holz ist langlebig.

Knut Kreuch stiftete alle „Bäume des Jahres“ seit seinem Amtsantritt im Jahre 2006. Mit der Gestaltung des Bürgerparks habe er als Oberbürgermeister ein Gothaer Umweltprojekt besonderer Art angestoßen, heißt es aus der Stadtverwaltung. Im Bürgerpark stehen bereits eine Schwarzpappel, eine Waldkiefer, eine Walnuss, ein Bergahorn, eine Vogelkirsche, eine Elsbeere, eine Lärche, ein Wildapfel, eine Traubeneiche, ein Feldahorn, eine Winterlinde, eine Fichte, eine Esskastanie und eine Flatter-Ulme.