Braunsbedra. Am Geiseltalsee treffen sich Mitfahrer und Unterstützer und blicken auf die diesjährige Expedition zurück. Für 2020 gibt es schon neue Pläne.

Gut drei Wochen nach dem Ende der Expedition mit dem Schilfboot Abora IV (wir berichteten) traf sich am Samstag die Crew mit weiteren Mitgliedern des Vereins für experimentelle Archäologie, mit Sponsoren und anderen Helfern. „Es waren auch Mitstreiter aus der Schweiz und Russland dabei“, freute sich Dominique Görlitz, der Expeditionsleiter, der aus Gotha stammt und in Chemnitz lebt. „Gemeinsam haben wir uns das Geleistete in Erinnerung gerufen.“

In der Pfännerhall Braunsbedra am Geiseltalsee mit der Abo-ra-Dauerausstellung „Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?“ befindet sich das neue Zentrum des Vereins. „Das liegt quasi genau in der Mitte zwischen Gotha und Chemnitz, denn aus diesen beiden Regionen kommen die meisten unserer Mitglieder“, sagt der Gothaer Vermessungsingenieur Gunter Lencer, der den Verein bereits viele Jahre unterstützt. Neben ihm wirkten aus Thüringen bei der Abora IV-Expedition als Mitfahrer und Helfer Peter Usbeck, Doris Usbeck, Peter Junghänel, Peter Schmolke, Norbert Schimmelpfennig, Pascal Wloch, Jörg Temme, Dorit Temme, Thomas Lübker und Heike Lübker mit.

Dominique Görlitz, der seine ersten Schilfboot-Experimente auf dem Wangenheimer Stausee gemacht hat, hielt bei dem Treffen seinen ersten offiziellen Vortrag über die jüngste Expedition. „Interessant waren dabei vor allem seine Schilderungen vom Befahren der bronzezeitlichen Bucht von Poliochni auf Limnos sowie der Caldera von Santorin“, findet Gunter Lencer. Zudem habe Görlitz die hohe Zahl der internationalen Crewmitglieder hervorgehoben. Mitstreiter aus acht Nationen waren beteiligt, darunter auch aus den USA und aus Russland.

Die „Aborianer“ hätten bereits wieder neue Pläne für 2020 geschmiedet – unter anderem den Besuch der archäologischen Ausgrabungsstätte in Patara in der Türkei, wo die Abora IV, mit der die Mannschaft von Warna über Istanbul bis nach Kas gesegelt war, demnächst in einem archäologischen Museum ausgestellt werden soll.