Guten Morgen, Kreis Gotha

Enthusiasten der Zapfsäule

„Tanken fetzt“ ist das Mantra eines Pick-up-Besitzers, die die Autorin oft begegnet (Symbolbild).

„Tanken fetzt“ ist das Mantra eines Pick-up-Besitzers, die die Autorin oft begegnet (Symbolbild).

Foto: Bastian Haumann / FUNKE Foto Services

Victoria Augener schreibt über einen Verbrenner-Fahrer, der seine Leidenschaft ganz offen zur Schau stellt.

„Tanken fetzt“ steht in großen Lettern auf der Heckscheibe des Pick-ups, dem ich immer wieder begegne. In Bewegung habe ich das Fahrzeug tatsächlich noch nicht gesehen. Vielleicht fetzt Tanken ja doch nicht so sehr bei den aktuellen Spritpreisen. Diese Leidenschaft für Verbrenner kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Dabei schätze ich die Vorteile meines Benziners. Qua Beruf muss ich spontan mobil sein, so wie viele andere Beschäftigte, die sich nicht auf den öffentlichen Nahverkehr verlassen können. Personal in Pflegediensten zum Beispiel. Man stelle sich vor, sie müssten immer auf den Bus warten, um von einem zum nächsten Patienten zu kommen.

Dennoch träume ich davon, meine Flitzer in liebevolle Hände abgeben zu können. Denn auf den bangen Blick auf die Tafeln der Tankstellen, die Angst vor Unfällen und die endlose Parkplatzsuche würde ich gern verzichten. Hoffentlich reichen auch auf dem Land irgendwann Bahncard und Fahrrad, um alles zu erreichen. Wenn es soweit ist, lasse ich mir vielleicht auch eine Botschaft für meinen fahrbaren Untersatz anfertigen: Radeln fetzt.