Gotha. Kreisstadt ist erster Standort des Betreibers „Schöner leben“ mit neuem Konzept. Investor lobt schnelle Reaktion der Stadtverwaltung

Eine Thüringer Tageszeitung, aktuelle Münzen und Baupläne. Das ist der Inhalt der kupferfarbenen Kartusche, die Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) am Mittwoch gegen Mittag gemeinsam mit Bauleuten und Vertretern des Investors Lindhorst-Gruppe aus Winsen an der Aller im Norden Niedersachsens im Grundstein versenken.

Auf einem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Gerbergasse, Margarethenstraße und Gartenstraße entsteht ein Wohnpark mit 83 altersgerechten Wohnungen, zum Teil rollstuhlgerecht, von 40 bis 120 Quadratmeter nGröße.

Dazu gehören Fahrstühle, Parkplätze anstelle von Wohnungen im Parterre, ein Restaurant und eine Dach, das vollständig für die Stromerzeugung über Photovoltaik genutzt wird.

Das gab Marko Stegmeier, der Technische Leiter der Lindhorst-Gruppe anlässlich der Grundsteinlegung bekannt. Mitglieder des Stadtrates, Amtsleiter und die Spitze der Stadtverwaltung hörten zu. Doch das Projekt ist ihnen bekannt. Noch in den letzten Wochen der Amtszeit des Bürgermeisters Klaus Schmitz-Gielsdorf (parteilos) wurde es dem Stadtrat erstmals vorgelegt, noch einmal in die Ausschüsse verwiesen und dann genehmigt.

Der Wohnpark entsteht auf einer Brachfläche, auf der vor Jahren ein Haus an der Margarethenstraße teilweise eingestürzt war. Ein weiteres Haus wurde abgerissen. Außerdem entfallen die kostenpflichtigen, bewachten Parkplätze gegenüber der Stirnwand des zentralen Gebäudes der Kreissparkasse Gotha. Die Parkplätze seien wichtig gewesen, doch die künftigen Bewohner brächten für die Entwicklung der Innenstadt mehr, unterstrich Kreuch, der nach den Vertretern des Investors und des künftigen Betreibers „Schönes-Leben-Gruppe“ aus Ulm sprach. Für den Bau im historischen Umfeld war eine Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege erforderlich. Unter dem Grundstück verläuft der Leinakanal. Er wird eine neue Überdeckung bekommen.

Clarissa und Marko Stegmaier, Vertreter des Investors Lindhorst, loben die Mitarbeiter der Stadtverwaltung ausdrücklich. „Ohne sie hätten wir noch nicht anfangen können“, so Marko Stegmaier wörtlich. Der Oberbürgermeister könne froh sein, so engagierte Leute zu haben. Die reine Bauinvestition beträgt 12 Millionen Euro. Die Lindhorst-Gruppe hat in Deutschland bereits 70 Pflegeheime gebaut und weitere 90 in Planung. „Schönes Leben“ betreibt 50 Pflegeheime in Süddeutschland, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Mit dem Betreiben von Senioren-Wohnparks betritt „Schönes Leben“ Neuland. Der Beginn in Gotha sei auch dem Umstand geschuldet, in der Kreisstadt am schnellsten eine Baugenehmigung bekommen zu haben. Der Grundgedanke des Wohnparkes sei, auch dann nicht mehr das gewohnte Umfeld verlassen zu müssen, wenn man pflegebedürftig wird. Bis Pflegestufe 5 können man alles gewährleisten, so Schönes-Leben-Geschäftsführer Michael Müller. Er kündigt an, das Restaurant im Wohnpark werde auch für Laufkundschaft zur Verfügung stehen. Selbst kleine Konzerte könne es im Wohnpark geben. Das Konzept sieht eine Tagespflege im Haus vor. Auch soll es Carsharing-Angebote vor der Haustür geben. Rein elektrisch betriebene Autos könnten über die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach aufgeladen werden.

Die Lindhorst-Gruppe strebt an, den fertigen Bau bis spätestens 1. Januar 2021 an den Betreiber übergeben zu können.

Mehr Informationen im Internet unter www.schoenes-leben.org