Ingersleben. Arbeitskreis Rumänien Ingersleben/Neudietendorf bereitet nächsten Transport vor

„Fragen Sie nicht, ich kann sie nicht mehr zählen“, weicht Albrecht Feige der Frage aus, wie oft er schon einen Hilfstransport nach Rumänien organisiert hat. Wir haben für ihn nachgeschlagen: Seit 1998 ununterbrochen, in der Anfangszeit sogar zwei Mal pro Jahr. Alles ehrenamtlich im Urlaub mit einer enormen Vorbereitungszeit – und ein Ende ist nicht abzusehen.

Nach dem Sommer ist es jetzt wieder soweit, dass für die Reise gepackt wird. Vom 17. bis zum 27. Oktober soll es auf die Reise gehen. Neben Albrecht Feige gehen drei Freiwillige auf die Reise – und eine komplette kleine Werkstatt. Zwei Freiwillige waren schon einmal dabei, für einen wird es eine Premiere sein, eine Reise in eine vollkommen neue Welt sein.

Albrecht Feige ist ein Alleskönner

Erster Zielort ist Temeswar. Dort soll der Gemeinderaum einen neuen Anstrich bekommen, wofür noch um Geldspenden gebeten wird. Denn das Material wird vor Ort gekauft. In Temeswar wartet auf Albrecht Feige dazu noch ein ganz besonderer Freundschaftsdienst. Denn er vertritt beim Gottesdienst, der für den Hilfstransport organisiert wurde, dort den verhinderten Pfarrer.

Elektriker können fast alles. Weiter geht es danach nach Balanu, in die dortige Kinderspeisung, die vor allem im Winter weiterhin dringend nötig ist. Die Kinder im Kinderheim in Jimbolia freuen sich auf einen Fernseher, Kleinmöbel, Mal- und Bastelsachen, Sportschuhe, Lebensmittel und Süßigkeiten. Letztere werden dort, sowie an allen anderen Stellen, meist bis Weihnachten in Reserve gehalten.

In Bodo bei Lugoj warten danach im Pfarrhaus, das sich im Umbau zu einer Begegnungsstätte befindet, drei weitere Räume auf die neue Elektroanlage. Über den Sommer konnte die vom Arbeitskreis finanzierte Fassadenerneuerung abgeschlossen werden. Dort sei jetzt alles komplett renoviert, schließt Feige die Baustelle ab. Die restlichen Arbeiten, den Innenausbau, machen die Leute dort jetzt selbst.

Neben den großen Bauprojekten werden bei den Reisen stets auch ganz spezielle Notfälle besucht. Wird versucht, den Schwächsten der Region Hilfe zu geben. Rollstühle und Gehhilfen, Lebensmittel, Drogeriewaren und Süßigkeiten sollen im Dorf an Bedürftige verteilt werden. Insgesamt fünf Einzelfälle werden vom Thüringer Team besucht. Darunter eine Seniorin, die dringend eine Hüftprothese benötigt, für die Geld gesammelt wurde. Wer den Hilfstransport unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen.

Sachspenden können für die Eltern und Kinder des Kindergartens in Neudietendorf im Kindergarten, abgegeben werden. Nach Terminvereinbarung unter Telefon: 0172/3562830 sind auch eine Abholung oder Informationen möglich. Darüber werden Spendenbescheinigungen ausgestellt. Geldspenden helfen bei einer anstehenden Operation, erklärt Feige. Auch wenn sich die Situation an der Grenze seit fünf Jahren normalisiert hat, es keine Probleme nur gibt. In den Anfangsjahren musste stets ein Teil der Spenden für die „Einfuhr“ geopfert werden. Über den Inhalt dieser Reise wird der Arbeitskreis nach seiner Rückkehr am Freitag, 15. November, um 19 Uhr in der geheizten Johanniskirche in Neudietendorf berichten.

„Vieles hat sich im Leben einzelner Menschen oder Gruppen durch die Hilfstransporte verändert und verbessert. Sie wissen darum, nicht allein dazustehen in ihren Nöten und Bedürftigkeiten. Das gibt ihnen Hoffnung und Mut zu eigenen Schritten“, erklärt Albrecht Feige und hofft auf weitere Unterstützung.