Gotha Lebendige Kreistagssitzung zum Abschluss der Legislaturperiode. Acht Abgeordnete legen vorfristig ihr Mandat nieder
Die letzte Kreistagssitzung der Legislaturperiode 2014 bis 2019 war ohne Zweifel eine der lebendigsten. Die Einführung der Gelben Tonne (mehr dazu in unserer morgigen Ausgabe), Änderungen im Nahverkehrsplan oder die Stellungnahme der Kreisverwaltung zum beabsichtigten Zusammenschluss der Verwaltungsgemeinschaft Apfelstädtaue und der Gemeinde Leinatal lösen hitzige Debatten aus.
Landrat Onno Eckert (SPD) staunt. Er hat das noch nicht erlebt, bekennt er in seinem Resümee. Seit Anfang Juli vorigen Jahres ist Eckert im Amt. Trotz der Debatte habe er das Gefühl, dass sich Kreistag und Landrat respektvoll begegnen, wie das auch bei seinem Amtsvorgänger Konrad Gießmann (CDU) der Fall gewesen war.
Auf der Zielgeraden legen manche Kreistagsabgeordnete mit Redebeiträgen noch einmal einen parlamentarischen Endspurt hin.
Nachrücker zur letzen Sitzung
Fast alle der insgesamt 50 Kreistagsmitglieder sind anwesend. Stephan Müller (parteilos), der Leiter der VG „Fahner Höhe“, fehlt wieder. Nach seinem Austritt aus der CDU und seiner gescheiterten Kandidatur für das Amt des Landrates im vergangenen Jahr ist er fraktionslos und ward nicht mehr im Kreistag gesehen.
Dafür ist Felix Elflein (parteilos/ehemals Hoffnungsträger der Kreis-CDU) mal wieder im Plenum. Wegen ihm zu Lasten gelegter Unregelmäßigkeiten bei Parteifinanzen musste er 2017 die CDU/FDP-Fraktion verlassen. Jetzt sitzt er in der hinteren Reihe des Blocks der Fraktion SPD/Bündnisgrüne und verdeckt die Sicht auf Bärbel Schreyer (Freie Wähler), die Kreistagsvorsitzender Werner Kukulenz (CDU) sonst immer sieht.
Schreyer meldet sich dennoch mit Sachverstand zu Wort, wie sie es all die zurückliegenden Jahre in brenzligen Verfahrensangelegenheiten pflegte oder wenn es ihrer Ansicht nach eines Einwands bedurfte.
Für Sebastian Schreiner (Linke) ist es der letzte Auftritt im Kreistag. Er kandidiert nicht für die kommende Legislatur, will sich aber künftig bei der Digitalisierung mit Fachwissen einbringen, meint er. Das findet quer durch alle Fraktionen Beifall.
Zur letzten Sitzung hat mit Klaus Perlt (Linke) ein Nachrücker auf dem Stuhl von Nadja Jereschinski Platz genommen. Insgesamt schieden acht Abgeordnete vorfristig aus.
Kukulenz dankt allen Frauen und Männern, die sich bereit erklären, so ein Amt auszuüben und anzutreten. Denjenigen, deren Wiederwahl scheitern sollte, gibt er mit auf den Weg: „Bleiben Sie dem Ehrenamt treu!“