Gotha. Die Kulturstiftung Thüringen fand am Gothaer Hauptmarkt einen neuen Sitz. Die Mitarbeiterinnen koordinieren Förderungen für die Thüringer Kultur. Wer noch Projekte und Stipendien beantragen will, sollte schnell sein.

Die Umzugskartons sind ausgeräumt, die Büros eingerichtet, die vier Mitarbeiterinnen am neuen Sitz der Kulturstiftung Thüringen arbeitsfähig. Seit Anfang September ist die landeseigene Stiftung zur Förderung und Bewahrung von Kunst und Kultur in Thüringen, wie sie im Untertitel heißt, in Gotha am Hauptmarkt 40 erreichbar. Im Haus zur Goldenen Schelle hat sie im ersten Obergeschoss jetzt deutlich mehr Platz als in ihrem bisherigen Domizil in Erfurt am Anger.

„Sehr schön ist es hier. Wir fühlen uns wohl“, sagt Ute Edda Hammer, seit März 2018 die Geschäftsführerin. Sie deutet auf das Fenster ihres Büros: „Der Blick reicht übers Rathaus und die Wasserkunst bis zum Schloss Friedenstein. Vor allem aber bieten uns die neuen Räume mehr Möglichkeiten.“

Stiftung plant große und kleine Veranstaltungen in Gotha

Sie könne sich vorstellen, dass die Kulturstiftung in dem großen Sitzungsraum künftig auch kleine Veranstaltungen anbietet – Salons, Lesungen, Ausstellungen, Präsentationen. „Wir wollen gern auf die Gothaer zugehen und sie kennenlernen. Ich hoffe auf Synergieeffekte“, so Ute Edda Hammer.

Christoph Gösel, der Geschäftsführer der Kultourstadt GmbH Gotha, werde ihr die Spielstätten in der Stadt zeigen. „Das Kunstforum kenne ich schon, das möchten wir auch mit nutzen“, sagt die Chefin der Kulturstiftung. In der nächsten Zeit will sie sich und ihre Mitarbeiterinnen bei weiteren Vereinen und Institutionen in Gotha vorstellen.

Neben ihr kümmern sich Franziska Heller, Carolin Stelley und Martha Wagner darum, dass zeitgenössische Kunst im Freistaat finanziell unterstützt wird. Die Kulturstiftung fördert insbesondere Stipendien, Projekte sowie Programme in der Bildenden und Darstellenden Kunst, für Film und Video, Musik, Literatur und spartenübergreifende Vorhaben. So wurde der Menantes-Literaturpreis für erotische Dichtung 2019 der Kirchgemeinde in Wandersleben bedacht. Conrad Hähnlein aus Gräfenhain erhielt dieses Jahr ein Förderstipendium für hochbegabte Kinder und Jugendliche im Bereich Musik.

Kulturstiftung Thüringen braucht Sponsoren

Die Kulturstiftung Thüringen gibt es seit 2005. Sie ist damals in Erfurt gegründet worden. „Wie alle Stiftungen, die aus dem Ertrag ihres Stiftungskapitals ihre Förderungen finanzieren, haben wir mit der derzeitigen Niedrigzinsphase zu kämpfen“, nennt Ute Edda Hammer ein gegenwärtiges Problem. Auch deshalb sei es wichtig, das Gremium bekannter zu machen, um Sponsoren zu gewinnen.

Das Angebot für die neuen Räume sei aus Gotha gekommen. Der Oberbürgermeister, Knut Kreuch (SPD) habe wohl erfahren, dass ein neues Domizil gesucht wird. „Wir haben uns auch in Erfurt umgeschaut, aber dort nichts Passendes gefunden. Das neue Büro in Gotha passt, auch wenn wir einen längeren Weg zur Arbeit haben“, sagt Ute Edda Hammer.

Für sie und ihr Team kam der Umzug gerade rechtzeitig vor der heißen Phase. Denn am 15. Oktober endet wieder die Bewerbungsfrist für Projekte, die sich eine Förderung erhoffen, und für Künstler, die sich um ein Stipendium bemühen. Dazu gehören ein Landesstipendium für Bildende Kunst und das Literaturstipendium „Harald Gerlach“. Die Ausschreibungen für alle Fördermöglichkeiten sind auf der Internetseite der Kulturstiftung Thüringen zu finden.

kulturstiftung-thueringen.de