Fragen Sie Professor Schunk zu offensichtlicher Heiserkeit
Die Zeit der Konzerte unter freiem Himmel hat längst begonnen. Manche Rock- oder Schmusesänger betrachten eine heisere Stimme als ihr Markenzeichen. Normal ist das keineswegs, weil sporadische Heiserkeit bei einer Stimmband-Dysfunktion auftritt, die man oft als Asthma fehldeutet.
Röcheln, Husten, Blauanlaufen, ein Engegefühl in der Brust – dieser ernste, wenn auch kurzzeitige Zustand kann etwa durch Umweltgifte, nicht selten am Arbeitsplatz, eine Kehlkopfentzündung hervorrufen. Eine chronische Heiserkeit tritt auch auf, wenn die Stimme überanstrengt wird, weil man schreit anstatt zu singen. Es ist bei älteren Menschen ganz natürlich, dass der Klang der Stimme sich verändert und die Stimmleistung abnimmt.
Krankheitsbedingt kann Magensaft zum Kehlkopf aufsteigen, der von der Speiseröhre her eine Entzündung oder auch eine Schwellung der Stimmbänder auslöst. Eine Reizung durch Tabakrauch und Alkohol ist oft selbst verursacht. Dagegen ist die dunkle Stimme einer Frau nach dem Klimakterium hormonell bedingt. Manchmal verrät eine heisere, dunkle Stimme bei Sportlerinnen das Doping mit Androgenen, aber Gott sei Dank singen sie beim Sport nicht. Auch andere Medikamente sind verdächtig, etwa blutverdünnende, blutdrucksenkende Mittel, auch Asthmamittel, Antidepressiva und hohe Dosen Vitamin C. Schwere Erkrankungen wie Eisenmangel oder Rheumatoid-Arthritis werden mitunter von Heiserkeit begleitet. Wenn man vierzehn Tage lang heiser ist und trotz Hausmitteln – Salbei- und Kamillentee trinken und mit Salzwasser gurgeln – keine Besserung erfährt, sollte der Arzt aufgesucht werden.